Wer im Sommer gerne seine Zeit im Freien verbringt, braucht unbedingt ein Sonnenschutzmittel. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die deutsche Stiftung Warentest haben 19 Produkte unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend.
„So viele sehr gute Sonnencremen gab es lange nicht“ im Test, berichten die Fachleute. Sieben von 19 geprüften Produkten erhielten die Note „sehr gut“, darunter drei sehr günstige. Sieben Erzeugnisse schnitten gut ab, zwei durchschnittlich. Unter den drei „Durchfallern“ befanden sich zwei der teuersten Mittel.
Unter die Lupe genommen wurden 19 Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30, 50 und 50+, darunter Cremen, Lotionen und Sprays in weiß oder transparent. Die Preise reichen von zwei bis 19,77 Euro für 100 Milliliter.
Auf den „Stockerlplätzen“ landeten die Sonnenmilch-Erzeugnisse Cien Sun (LSF 30), Lavozon (LSF 30) und Sundance (LSF 50), gefolgt von Nivea Sun Schutz & Pflege Invisible Finish (LSF 50+), Eau Thermale Avène Sonnenmilch Dry Touch (LSF 50), Eucerin Oil Control Dry Touch Body Sun Spray Transparent (LSF 50) und La Roche Posay Anthelios Transparentes Spray (LSF 50+).
Zuverlässiger UV-Schutz
Sieben Mittel schützen sehr gut und überzeugten auch bei anderen Testparametern, wie Entnahme, Verpackung und Deklaration. Drei der Testsieger sind noch dazu sehr günstig, die anderen vier sehr guten Produkte rangieren preislich im Mittelfeld. Blind vertrauen sollte man keiner Marke, meinen die Konsumentenschützer.
Ein gutes – positives – Beispiel sei die Cien Sun Sonnenmilch von Lidl, die heuer zu den besten im Test zählt. Im vergangenen Jahr hingegen war ein Lidl-Produkt noch durchgefallen. Grund für solche Qualitätsschwankungen sind von den Herstellern vorgenommene Änderungen der Rezeptur.
Problematische Inhaltsstoffe
In einem Körperspray fand sich der verbotene Stoff Benzophenon „in erhöhter Konzentration“, berichtete der VKI. Die Chemikalie steckt in geringen Mengen auch in drei weiteren Mitteln. „Benzophenon ist vermutlich krebserregend und kann beim Abbau des UV-Filters Octocrylen entstehen“, hieß es. Dieser sei in den vier betroffenen Produkten enthalten. „Wir raten deshalb dazu, Mittel mit Octocrylen immer nach der Saison zu entsorgen. Der Benzophenongehalt kann sich nämlich beim Lagern erhöhen.“
Neun Mittel enthalten den UV-Filter DHHB. Bei der Herstellung könne als Nebenprodukt der Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) entstehen. „Im Körper kann er sich zu Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) umwandeln. MnHexP gilt als fortpflanzungs- und gesundheitsgefährdend. Behörden hatten 2024 in Urinproben von Kindern und Erwachsenen MnHexP entdeckt und auf Sonnencremen zurückgeführt“, erläuterten die Fachleute. Im Test wurde DnHexP nur in einer Lotion entdeckt, die Mengen würden aber kein unmittelbares Risiko darstellen.
„Mogelpackung“
Eine Sonnenlotion – die einzige im Test – aus der Kategorie Naturkosmetik „bietet zwar einen sehr guten UV-Schutz, doch leider kommt das Produkt in einer Mogelpackung daher“, merkten die Tester noch an: Die Flasche sei nur zu rund drei Vierteln gefüllt. Deshalb reichte es nur für eine durchschnittliche Beurteilung: „Wir räumen ein, dass Mittel mit mineralischen Filtern in der Flasche etwas mehr Platz zum Schütteln benötigen, aber nicht so übertrieben viel wie in diesem Fall.“
Schutz gegen Hautkrebs
Die Zahl der Hautkrebserkrankungen steige, Schutz biete ein gutes Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor, wurde betont und empfohlen: „Cremen Sie sich ausreichend ein, für den ganzen Körper sind drei bis vier gehäufte Esslöffel notwendig. Cremen Sie etwa alle zwei Stunden und immer nach dem Baden nach.“
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