Aufgrund des Klimawandels werden die Sommer immer heißer. Das löst arbeitspolitische Diskussionen aus und die Forderung nach klaren Regeln.
Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die brütende Hitze, die in den Monaten Juni, Juli und August auch im Burgenland bereits zum Alltag gehört. Selbst im Schatten klettert das Thermometer dann schon mal auf 35 Grad – in der prallen Sonne sind es noch deutlich mehr. Wer bei solchen Temperaturen draußen auf Baustellen, im Gartenbau oder auf heißen Straßen arbeitet, erbringt jeden Tag Höchstleistungen und das oft unter gefährlichsten Bedingungen.
„Wir können nicht länger zusehen, wie sich Menschen krank arbeiten“, sagt Arbeiterkammer-Präsident Gerhard Michalitsch. Während andere sich im klimatisierten Büro erfrischen oder im Freibad abkühlen, würden tausende Beschäftigte im Burgenland in glühender Hitze schuften – ohne klare gesetzliche Regeln. Das sei nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem.
Unternehmen müssen umdenken
„Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Österreich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten um mehr als 3,1 Grad erwärmt. Der Sommer 2024 war überhaupt der heißeste in der 258-jährigen Messgeschichte. Temperaturen von mehr als 35 Grad sind hierzulande längst keine Ausnahme mehr und die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in der Arbeitswelt spürbar.“
Profitdenken darf nicht mehr über der Gesundheit stehen. Gesundheit ist nicht verhandelbar. Es geht um Fairness und Verantwortung.
Gerhard Michalitsch, Präsident der burgenländischen Arbeiterkammer
Erster kleiner Erfolg
Auch Brigitte Ohr-Kapral, gesundheitspolitische Referentin in der Arbeiterkammer, schlägt Alarm: „Jeder Hitzetag, an dem Menschen draußen arbeiten müssen, weil der Profit über der Gesundheit steht, ist einer zu viel!“ Besonders gefährlich sei die Belastung durch UV-Strahlung. Sie wirke auch bei Wolken oder im Winter. Wer täglich im Freien arbeitet, setze sich also langfristig einem hohen Gesundheitsrisiko aus. „Sonnenstich, Kreislaufzusammenbruch und sogar Hautkrebs drohen!“
Ein kleiner Fortschritt konnte schon erzielt werden. Seit dem Vorjahr ist der sogenannte „weiße Hautkrebs“ offiziell als Berufskrankheit anerkannt. „Diese Anerkennung war längst überfällig. Sie bringt den Betroffenen endlich rechtliche Absicherung und macht sichtbar, welche Gefahren mit der Arbeit unter freiem Himmel wirklich verbunden sind“, so Ohr-Kapral.
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