“Isegrim“ sorgt weiterhin für heftige Diskussionen – auch in Kärnten. Ein Schweizer Biologe sieht im Wolf eine Gefährdung der alpinen Artenvielfalt.
Die Almen gehören zur alpinen Kulturlandschaft und werden seit Jahrhunderten erhalten. Die Anstrengungen und Bemühungen spiegeln sich in einer vielfältigen Artenvielfalt wider, wie der Schweizer Biologe Marcel Züger erklärt: „Viele endemische Arten benötigen extensiv genutzte Flächen, sonst drohen sie zu verschwinden.“ Als Beispiele nannte Züger den Kärntner Kuhfuß sowie die Kärntner Gebirgsschrecke.
Erstere wächst nur auf sechs Kärntner Almen. Solche seltenen Pflanzen und Tiere sieht Biologe Züger durch den Wolf gefährdet. „Werden die Almen nicht mehr bewirtschaftet, so wachsen sie zu.“ In seinem Buch „Mensch, Wolf“ beschäftigt sich Züger mit der Rückkehr des Wolfes in alpine Gefilde und zeigt anhand von Beispielen die Auswirkungen auf die Artenvielfalt.
Die Herdenschutzmaßnahmen sieht Züger als nicht zielführend: „In der Schweiz ist man trotz millionenschwerer Investitionen in den Herdenschutz übergegangen und Wölfe zu entnehmen.“ Das Wolfsmanagement mit Abschüssen bringe in Kärnten sichtbare Erfolge. „Im Jahr 2022 gab es 400 gerissene Tiere und 450 vermisst gemeldete Tiere. Im Vorjahr gab es 44 Nutztierrisse zu vermelden“, so Josef Obweger, Obmann der Almwirtschaft.
Höhere Förderungen
Obweger will außerdem die Zahl der gealpten Tiere nach oben schrauben - unter anderem durch eine Erhöhung der Förderungen sowie durch eine eigene Kennzeichnung von Almprodukten. Und diesbezüglich gebe es bereits Gespräche mit dem Handel.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.