Wirtschaftsbund-Bezirksausschuss tritt geschlossen gegen den von WK-Präsidentin nominierten Bezirksobmann Huber auf.
Auch wenn man in der Wirtschaftskammer Tirol bemüht ist, den Vorhang zugezogen zu lassen: Es reiht sich dennoch ein Akt nach dem anderen im „Kammertheater“, nachdem, wie berichtet, Präsidentin Barbara Thaler und Direktorin Evelyn Geiger-Anker umstrittene Personalentscheidungen (darunter die zu hinterfragende und kaum nachvollziehbare Kündigung des langjährigen Geschäftsführers der Bezirksstelle Kufstein Peter Wachter) in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel ohne jegliches Wenn und Aber durchgezogen haben.
Schweres Geschütz
Mit einem richtig schweren Geschütz fährt nun die Bezirksleitung des Wirtschaftsbundes Kitzbühel auf. Und zwar in Form eines einstimmigen Beschlusses gegen den von Thaler dort als neuen WK-Bezirksobmann installierten Hermann Huber. Dazu muss man wissen, dass Huber auch Obmann des Maschinenringes Kitzbühel ist und somit mehr dem Bauernbund als dem Wirtschaftsbund zugeordnet wird.
Diese Grundsätze wurden in den letzten Wochen von WB-Landesseite mit Füßen getreten. Trotz mehrerer Anläufe wurde mit den führenden Funktionären nicht kommuniziert, auf Kompromissvorschläge nicht eingegangen, vielmehr sogar bei einem Treffen ohne Verabschiedung von unseren Lösungsvorschlägen davongelaufen.
Aus dem offenen Brief
Genau daran stößt sich die WB-Bezirksleitung. Im offenen Brief an Präsidentin Thaler (adressiert auch an LH Anton Mattle, WB-Landesgeschäftsführerin Daniela Kampfl und Wirtschaftslandesrat Mario Gerber) heißt es einleitend: „Gemeinsam arbeiten für unsere Wirtschaft, kommunizieren auf Augenhöhe und Inhalte vor persönliche Befindlichkeiten stellen war und ist immer unser Ansatz in der Bezirksleitung des Wirtschaftsbundes Kitzbühel gewesen. Diese Grundsätze wurden in den letzten Wochen von WB-Landesseite mit Füßen getreten. Trotz mehrerer Anläufe wurde mit den führenden Funktionären nicht kommuniziert, auf Kompromissvorschläge nicht eingegangen, vielmehr sogar bei einem Treffen ohne Verabschiedung von unseren Lösungsvorschlägen davongelaufen.“
„Tiefe Besorgnis“
Starker Tobak also. Dann geht es in Bezug auf den neuen WK-Obmann Huber noch in die Vollen. Wörtlich heißt es im Brief, der auch der „Krone“ vorliegt: „Wir möchten unsere tiefe Besorgnis über die bevorstehende Wahl des designierten Obmannes der Wirtschaftskammer Bezirksstelle Kitzbühel Ausdruck verleihen. Nach eingehender Prüfung und interner Beratung sind wir zu dem Entschluss gekommen, dem zur Wahl stehenden Kandidaten geschlossen als Wirtschaftsbund Bezirksleitung das Vertrauen zu versagen. Aus unserer Sicht erfüllt der Kandidat wesentliche Voraussetzungen für dieses Amt nicht!“
Einen geschätzten Kommunalpolitiker, der seine Heimat im Bauernbund habe, für die höchste Funktion, die der Wirtschaftsbund in der WK auf Bezirksebene vergeben kann, vorzuschlagen, sei gerade für die vielen jungen Funktionäre, die sich seit vielen Jahren unentgeltlich für die Anliegen der Wirtschaft einsetzen, ein herber Schlag ins Gesicht.
Abschließend wird noch betont, dass man den „Alleingang von Frau Präsidentin Thaler bei der Besetzung des Wirtschaftskammer Bezirksausschusses“ verurteilt und auch weiterhin geschlossen hinter dem demokratisch gewählten Wirtschaftsbund-Bezirksobmann Peter Seiwald stehe.
Dieser fiel freilich dieser Tage alles andere als positiv mit einem Instagram-Posting auf. Er denunzierte einen Tiroler Fußballer, der im Tiroler Cupfinale beim Elfmeterschießen den entscheidenden Strafstoß gegen seinen Ex-Verein Wacker Innsbruck verwandelte. Seiwald nannte ihn einen „Judas“. Auch wenn sich der Politiker umgehend entschuldigte, lässt das sehr tief in dessen Charakter und auch in die politische Kultur in diesem Land blicken.
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