Drag-Star nach Attacke

Tamara Mascara: „Halte das für brandgefährlich!“

Am Samstag lädt Tamara Mascara zur „Circus“-Party mit 3000 Gästen in den Wiener Praterdome.(Bild: Andreas Tischler)

Am Samstag nach der „Pride“ und der damit einhergehenden Regenbogenparty auf der Wiener Ringstraße lädt Kult-Drag-Queen Tamara Mascara zur schrillen „Circus“-Party in der Praterdome. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit wurde der Entertainer zum Opfer einer Tätlichkeit. Was aus dem Fall wurde, erzählte er der „Krone“.

Es waren bange Stunden, die Travestiekünstler Raphael Massaro alias Tamara Mascara durchleben musste. Bei einer Spendengala wurde er beschimpft und anschließend niedergeschlagen. Das geschah Ende 2023. Übrig geblieben ist davon? „Nichts“, wie er der „Krone“ ausführlich erzählt.

„Fühle mich sicher in Österreich“
„Mir geht es bis heute sehr schlecht mit der Aufarbeitung dessen. Noch dazu, das Verfahren wurde eingestellt. Die Staatsanwaltschaft meinte, dass es da nichts gibt. Aber als Opfer wurde ich dennoch geführt“, so der Entertainer, der auch als DJane werkt. Und weiter: „Ich halte das alles für brandgefährlich, wie diese Situation gehandhabt wird, denn das könnte Leute auch in die Selbstjustiz treiben. Überhaupt, es ist kein gutes Signal, nicht nur für die LGBTQIA+-Gemeinschaft, das gilt ja auch für Misshandlungen bei allen Menschen.“ Und dennoch hält er daran fest: „Ich fühle mich aber nach wie vor sicher in Österreich.“

Raphael Massaro, alias Tamara Mascara, (im Bild mit ORF-Lady Conny Kreuter) ist seit Jahren fixer Bestandteil der heimischen Society.(Bild: Alexander Tuma)

Das ist wohl der Grund, warum er am Samstag im Rahmen der „Pride“, wo alleine bei der damit einhergehenden Regenbogenparade bis zu 300.000 Menschen erwartet werden, danach zu seiner „Circus“-Party (Tickets unter www.circusclub.eu) in den Wiener Praterdome laden wird.

„Wir erwarten 3000 Gäste aus dem In- und Ausland, einige Touristen bei diesem Fest, das aber nicht nur für die ,Szene‘, sondern wirklich eine Party für alle und jeden ist. Genau das ist auch der Grund, warum wir es dort machen – und weil es halt auch die größte Disco ist“, freut sich Tamara Mascara als Gastgeber und Zeremonienmeister auf die bunte Party, bei der, „wirklich kein Unterschied zwischen etwaiger sexueller Ausrichtungen gemacht wird. Es gibt ebenso keinen Dresscode und ist wie gesagt ein Fest für alle – nur halt, vielleicht ein bisserl bunter“, muss er selbst kichern und spielt damit auf die aufwendige Dekoration an dem Abend im Praterdome an.

„Einzige Möglichkeit, sich auszuleben“
Freilich wird bei aller Feierlaune das Drama von Graz auch hier eine Rolle spielen. „Das ist so ein Unglück, so eine Tragödie“, ringt er mit den Emotionen und um die richtigen Worte. Und dennoch, gerade eine solche Veranstaltung wie die „Pride“ und damit einhergehende Festivitäten sollten seiner Meinung nach Ende der Staatstrauer, mit dem gebotenen Respekt, stattfinden dürfen. „Die Menschen der LGBTQIA+-Szene haben nur an diesem Tag die Möglichkeit, sich in aller Öffentlichkeit auszuleben. Und zwar so, wie sie eben sind!“