Bei städtischem Kurs

Sechs Fragen zu Rassismus-Vorwürfen gegen Trainer

Zu den Entgleisungen soll es bei einem Selbstverteidigungskurs in Linz gekommen sein.(Bild: Mathis Fotografie)

Teilnehmer eines Selbstverteidigungskurses der Stadt Linz werfen einem Trainer rassistische Entgleisungen vor – die „Krone“ berichtete. Eine Anfrage im Gemeinderat soll die Vorwürfe nun aufklären. Ebendort wird kommende Woche auch eine neue Kampagne beschlossen.

„Ich nehme an, ihr seid hier, damit ihr euch gegen Asylanten verteidigen könnt“ – dieser Satz soll von einem Trainer von Selbstverteidigungskursen der Stadt Linz Teilnehmern zufolge ebenso gefallen sein wie die Bemerkung, dass ein „Tschetschene aus dem Kriegsgebiet mit einem Drahtseil würgt“ – die „Krone“ berichtete.

Magistratsinterne Untersuchung
Die Kurse werden über das Sicherheitsressort von Stadtrat Michael Raml (FPÖ) angeboten. Von ihm will Grünen-Integrationssprecherin Abena Carty-Pinner die Vorwürfe zu den „rassistischen Entgleisungen“ aufgeklärt wissen und bringt daher in der Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag eine Anfrage mit sechs Fragestellungen an Raml ein, etwa: „Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten: Werden Sie sicherstellen, dass der Kursleiter künftig keine Selbstverteidigungskurse mehr im Auftrag Ihres Ressorts abhalten wird?“

Raml selbst kündigte mit den Worten „Vorurteile haben bei solchen Kursen nichts verloren“ bereits eine magistratsinterne Untersuchung an, will sich bis zur Anfrage im Gemeinderat aber nicht mehr weiter zur Causa äußern.

Rassismus-Meldungen gestiegen
Das Stadtparlament wird kommende Woche übrigens auch einen rot-grünen Antrag für eine neue Antirassismus-Kampagne beschließen, die im Herbst starten soll. „Wir wollen Respekt vor der Unterschiedlichkeit erzeugen und das Miteinander fördern“, sagt SPÖ-Stadtvize Tina Blöchl dazu.

Die Beratungsstelle ZARA sammelt bundesweit Meldungen von Rassismus. Im abgelaufenen Jahr wurden 1647 Vorfälle dokumentiert – um ein Viertel mehr als im Jahr zuvor.