Grüne Technologien

„Kreislaufwirtschaft ist mehr als Müllvermeidung“

Kärnten
26.05.2025 06:00

8,6 Milliarden Euro erwirtschaften die Partner-Unternehmen des Green Tech Valleys, bei dem Kärnten, die Steiermark und das Burgenland zusammen auf nachhaltige Technologien setzen. Zahlreiche Start-ups und nicht zuletzt das Land Kärnten setzen stark auf das Thema.

„Wenn es um die sogenannte ,Last Mile‘ oder Kreislaufwirtschaft geht, sind wir der führende Tech Hub in Europa“, betont Bernhard Puttinger, Geschäftsführer Green Tech Valley, beim Start(up) Friday. „Unsere 300 Partner-Unternehmen erwirtschaften mit ihren 30.200 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 8,6 Milliarden Euro.“ Und er nennt eine überraschende Zahl: „Der Anteil von österreichischer Technologie an der Produktion von grünem Strom liegt bei fast 15 Prozent.“

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Wir müssen uns täglich neu erfinden, um erfolgreich zu sein. Das Wichtigste ist das Tun oder frei nach Schwarzenegger, die Action.

(Bild: Stella Web)

Bernhard Puttinger, Geschäftsführer Green Tech Valley

Großer Fokus wird darauf gelegt, wie man aus grünen Werten auch Geld machen kann – mit der Uni St. Gallen läuft ein entsprechendes Projekt. Natürlich wird im Cluster auch großer Wert auf Start-ups gelegt. „Im Green Tech Summer heißt es Start-ups statt Sommerjobs für Studierende – da gibt es bis zu 3500 Euro, um eine eigene Idee zu entwickeln. Heuer sind wir aber schon voll“, so Puttinger.

Walter Prutej, Silvia Häusl-Benz, Albert Kreiner, Lisa Garica-Tuppinger und Bernhard Puttinger (vl) im see:PORT.
Walter Prutej, Silvia Häusl-Benz, Albert Kreiner, Lisa Garica-Tuppinger und Bernhard Puttinger (vl) im see:PORT.(Bild: Felix Justich)
Der Start(up) Friday zum Thema Green Tech war wieder gut besucht – auch eine Klasse der Klagenfurter HTL Mössingertsraße nahm teil.
Der Start(up) Friday zum Thema Green Tech war wieder gut besucht – auch eine Klasse der Klagenfurter HTL Mössingertsraße nahm teil.(Bild: Felix Justich)

Fossile Energien und Krisen als Turbo
Dass die Energiewende auch in Kärnten noch lange nicht geschafft ist, stellt Kelag-Innovationschef Martin Glatz klar: „Der Anteil fossiler Energien liegt noch immer bei 44 Prozent, das ist unsere Aufgabe. Sonst sind wir weiter in gewisser Weise erpressbar.“ Nur über mehr grünen Strom gehe das aber nicht: „Strom muss in der Sekunde produziert werden, in der er konsumiert wird.“ Um alle Lücken zu schließen, müsse das System optimiert und Speicher ausgebaut werden. Da gibt es Ansätze, das Fernwärmenetz zu nutzen.

Investor Berthold Baurek-Karlic, Venionaire Capital, bezeichnet Krisen wie den Klimawandel als „Turbo für Innovationen“: „Wenn es weh tut, dann kommt Schwung hinein. Aber Kreislaufwirtschaft ist mehr als nur Müllvermeidung. Es geht darum, neue Wertschöpfung zu ermöglichen.“ Mit der Landeshauptstadt läuft gerade ein eigenes Projekt, bei dem ein Fonds in der Höhe von 20 Millionen Euro für Ansiedelungen eingerichtet wurde.

Wasserstoff statt Diesel oder Strom
Auch das Land Kärnten setzt bekanntlich stark auf nachhaltige Themen. Unter anderem geht es da um den öffentlichen Verkehr. „Wir wollen mit Wasserstoff die Dekarbonisierung der Busse schaffen – auch sonst besteht großes Interesse aus der Industrie an dem Rohstoff“, erklärt Albert Kreiner, der im Aufsichtsrat des Verkehrsbunds Kärnten sitzt. „Im Testbetrieb sind 36 Busse geplant.“

Ursprünglich war Infineon Hauptpartner. „Durch eine gesunkene Produktion im Werk konnte aber die benötigte Menge Wasserstoff nicht für die nächsten zehn Jahre garantiert werden“, so Kreiner. „Doch dann sprang die Kelag ein – jetzt wird Wasserstoff als Nebenprodukt von Müllverbrennung produziert. Und alles läuft ohne einen Cent vom Land, denn die EU fördert das Projekt.“

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