Kritik wegen Israel

Debatte um Publikumsvoting beim ESC in Spanien

Ausland
19.05.2025 22:26

In Spanien ist eine Debatte über Israels Teilnahme beim Eurovision Song Contest (ESC) entbrannt. Ministerpräsident Pedro Sánchez forderte den Ausschluss des Landes vom Wettbewerb und begründete das mit dem militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen.

Die Offensive habe sogar in der Nacht des ESC-Finales auf Sonntag mit weiteren Bombardierungen angedauert, sagte der Ministerpräsident. „Wir dürfen keine doppelten Standards in der Kultur zulassen.“ So habe sich niemand empört, als Russland wegen der Invasion in der Ukraine vom Song Contest ausgeschlossen worden sei. „Dasselbe sollte auch für Israel gelten“.

Der staatliche Sender RTVE kündigte inzwischen an, eine Überprüfung des Publikumsvotings zu beantragen, das die Teilnehmerin Israels Yuval Raphael auf Platz zwei katapultiert hatte. „Mehrere Länder werden ebenfalls denselben Antrag stellen, da sie der Ansicht sind, dass das Televoting durch die aktuellen militärischen Konflikte beeinflusst wurde und dies den kulturellen Charakter der Veranstaltung gefährden könnte“, teilte der Sender mit.

Die diesjährige israelische Kandidatin beim ESC
Die diesjährige israelische Kandidatin beim ESC(Bild: EPA/GEORGIOS KEFALAS)
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez(Bild: AFP/Fernando Calvo)

Warnung vor politischen Botschaften
Bereits im Vorfeld des Eurovision Song Contest hatte der spanische Sender RTVE gesagt, von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) gewarnt worden zu sein, während der Liveübertragungen politische Botschaften zu verbreiten. Sonst gebe es hohe Geldstrafen. Auslöser war ein Hinweis auf die Opfer des Kriegs im Gazastreifen, den RTVE im zweiten Halbfinale eingeblendet hatte. Dennoch zeigte der Sender vor Beginn des Finales eine weitere Botschaft, da Schweigen keine Option sei.

Beim Publikum lag Israel deutlich vorn. Die 24-jährige Yuval Raphael ist eine Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 (siehe Video oben). Wegen des Kriegs gab es in Basel immer wieder Proteste gegen ihre Teilnahme.

Belgischer Sender unterstützt Forderung
Die Forderung, Israel künftig vom ESC auszuschließen, wird unter anderem vom belgischen öffentlich-rechtlichen Sender VRT unterstützt. Er stellte wegen offener Fragen zum Publikumsvoting zudem seine eigene künftige Teilnahme infrage.

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