Mit einem Barhocker

Autofahrer prügelt auf Fußgänger ein: 3 Jahre Haft

Der Prozess fand im Landesgericht Steyr statt.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Weil ein 67-jähriger Fußgänger in der Auffassung eines 30-jährigen Autofahrers zu langsam über den Zebrastreifen in seiner Heimatstadt Steyr ging, rastete dieser komplett aus. Der Lenker verfolgte den Senior in eine Bäckerei, schlug mit Fäusten und einem Barhocker auf sein Opfer ein. Am Donnerstag wurde er deswegen verurteilt.

„Bitte rufen Sie die Polizei an“, mit diesen Worten flüchtete am 3. März dieses Jahres ein 67-jähriger Fußgänger in eine Bäckerei in Steyr. Kurz danach kam bereits ein 30-Jähriger mit Migrationshintergrund hereingestürmt. Der Jüngere schlug mit den Händen auf den Senior ein und als dieser bereits am Boden lag, schlug er noch mit einem Barhocker auf sein Opfer ein. Der Mann musste daraufhin ambulant im Spital behandelt werden.

Auto eingeparkt und wild geschimpft
Aber was war davor passiert? Der 67-Jährige ging ganz normal über einen Zebrastreifen – offenbar aber zu langsam für den Autofahrer. Der Lenker parkte sein Auto ein und schrie den Pensionisten heftig an. Als dieser flüchtete, verfolgte er den „Schleicher“. Warum der 30-Jährige an diesem Tag derart die Kontrolle verlor, ließ sich auch am Donnerstag vor Gericht nicht eindeutig klären.

Täter fühlte sich provoziert
Er sei provoziert worden, gab der bisher Unbescholtene zu Protokoll. Ein reumütiges Geständnis kam ihm allerdings auch beim Prozess nicht über die Lippen. Bei einem psychiatrischen Gutachten konnte übrigens keine nachhaltige Störung festgestellt werden. Zu Mittag fiel schließlich das Urteil: 38 Monate unbedingte Haft bei einem Strafrahmen bis zu zehn Jahre. Der Verurteilte nahm seine Strafe sofort an, die Staatsanwaltschaft gab allerdings keine Erklärung ab. Das heißt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.