Statt Verwandtenbesuch

Deutsche Studentin landet in US-Abschiebehaft

Ausland
13.03.2025 21:48

Eigentlich wollte Celine aus dem deutschen Baden-Württemberg die Semesterferien nutzen, um eine Verwandte zu besuchen und Urlaub zu machen – doch stattdessen landete die 22-jährige Studentin in einem Abschiebezentrum. Dabei hatte sich die junge Frau im Vorfeld um ein Visum gekümmert.

Nach der Landung am Flughafen Newark im US-Bundesstaat New Jersey wurde die Deutsche bei der Passkontrolle herausgezogen, wie der Sender RTL berichtet. „Die Grenzpolizei hat mir offenbar nicht geglaubt, dass ich lediglich Urlaub mache“, berichtete die Studentin von dem Verhör am Flughafen. 

Ihr Gepäck wurde durchsucht und ihr Körper abgetastet – die Untersuchungen dauerten sechs Stunden, wie sie erklärte. Die Beamten hatten den Verdacht, dass Celine verbotenerweise in den USA arbeiten wolle – dass sie ein gültiges Rückflugticket vorweisen kann, stimmte sie nicht um. Kurz darauf wurde sie festgenommen und in ein nahegelegenes Abschiebezentrum gebracht.

Menschen protestieren in New York gegen Trumps rigorose Abschiebepolitik. (Bild: AP/Andres Kudacki)
Menschen protestieren in New York gegen Trumps rigorose Abschiebepolitik.

Studentin wurde Handy abgenommen
Ihr Handy wurde ihr abgenommen. „Ich konnte weder meine Familie noch einen Anwalt anrufen“, erklärt die 22-Jährige. Sie wurde in einer Zelle mit zwei weiteren Frauen festgehalten. „Mit mir waren eine Frau aus Mexiko und eine aus Chile in der Zelle. Zum Glück konnte ich mich mit ihnen unterhalten, da ich Spanisch spreche.“ 

Nur weil sie hartnäckig nachfragte, erhielt sie alle paar Stunden eine kleine Flasche Wasser, später ein paar Scheiben Brot. „Schlafen konnte ich dort nicht. Das Licht blieb rund um die Uhr an, und es gab in der Zelle nur eine harte Bank und den nackten Boden“, schildert die Deutsche die Tortur gegenüber RTL.

Nach 24 Stunden wurde sie aus dem Gefängnis geholt. „Ich wurde in Handschellen und mit einer Fußfessel zurück zum Flughafen gebracht. Dort nahm man mir die Fußfesseln ab und führte mich zum Sicherheitscheck“, schilderte Celine weiter. Ihr Handy bekam sie erst nach der Landung in Deutschland wieder. „Meine Sitznachbarin war zum Glück so nett, mir ihr Telefon zu leihen, damit ich nach über 24 Stunden endlich meine Mutter anrufen konnte.“

Deutsche muss Abschiebung selbst zahlen
RTL berichtete, dass auf den Abschiebepapieren, die dem Sender vorliegen, keine Gründe für die Abschiebung angegeben worden seien – es sei lediglich angeführt worden, dass die junge Frau keine Straftat in den USA begangen habe. Für die Rückführung muss sie selber aufkommen: 900 Euro kostete die unfreiwillige frühere Heimreise. 

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