Erste Auslandsreise

Papst zu Besuch in Brasilien: Jubel und Proteste

Ausland
22.07.2013 22:53
Papst Franziskus ist am Montag bei seiner ersten Auslandsreise in Brasilien von einer begeisterten Menge begrüßt worden. Zum Auftakt seines einwöchigen Besuches anlässlich des Weltjugendtags in Rio de Janeiro fuhr der 76-Jährige nach der Landung vom Flughafen demonstrativ in einem Kleinwagen ins Zentrum. Am Abend demonstrierten dann Hunderte Kritiker gegen die zu hohen Kosten seines Besuchs.

Der Papst war von Präsidentin Dilma Rousseff empfangen worden und machte anschließend eine Fahrt durchs Zentrum der Metropole, um die Menschen zu begrüßen.

Dabei erlebte Franziskus turbulente Minuten. Sein Auto wurde mehrfach von jubelnden Menschenmassen gestoppt. Die sechs Sicherheitskräfte, die neben dem silberfarbenen Kleinwagen liefen, schafften es nicht, die Menschen auf Distanz zu halten. Einige warfen Briefe und Geschenke in das Auto, in dem der Papst saß.

Angstloser Pontifex im offenen Jeep unterwegs
Die Fahrt kam ins Stocken, als der Wagen, ein Begleitauto und die Motorradeskorte auf einer Fahrspur unterwegs waren, die zum Teil von Dutzenden parkenden Bussen blockiert wurde. Der Wagen des 76-Jährigen kam mehrmals zum Stehen. Eine Frau reichte bei dieser Gelegenheit dem Papst ihr Kind durch das Fenster, Franziskus küsste es.

Als die kleine Wagenkolonne an der Kathedrale ankam, stieg der Papst in einen offenen Geländewagen um und fuhr durch die Straßen des Zentrums, wo ihn Zehntausende Menschen am Straßenrand begrüßten.

Proteste mit mehreren Verletzten und Festnahmen
Am Abend demonstrierten dann Hunderte Menschen gegen die zu hohen Kosten des Papst-Besuchs, die mit 40 Millionen Euro angegeben werden. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, es gab mehrere Verletzte und Festnahmen.

Auch Österreich-Delegation beim Weltjugendtag
Der Dienstag ist ein Ruhetag für den Papst, bevor er mit dem Besuch in Aparecida am Mittwoch offiziell sein Reiseprogramm beginnt. In Rio de Janeiro werden zum Weltjugendtag ab Dienstag bis zu 1,5 Millionen Teilnehmer aus rund 170 Ländern erwartet. Aus Österreich fahren 560 Pilger zu dem katholischen Jugendtreffen. Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Grazer Weihbischof Franz Lackner reisen ebenfalls anlässlich der Großveranstaltung nach Südamerika. Für Dienstag ist ein Österreich-Treffen der beiden Bischöfe mit den heimischen Pilgern geplant.

Rund 30.000 Polizisten und Soldaten sind zum Schutz des Papstes sowie des Weltjugendtages im Einsatz. Franziskus, der die Nähe zum Volk pflegt, verzichtet in Brasilien zugunsten eines offenen Jeeps auf das gepanzerte Papamobil.

Dichtes Programm für den Pontifex Maximus
Insgesamt sind während der knapp einwöchigen Reise 13 öffentliche Ansprachen des Oberhaupts der katholischen Kirche geplant. Für Mittwoch ist ein Besuch im Wallfahrtsort Aparecida vorgesehen. Neben großen Gottesdiensten soll es zudem Begegnungen mit Armen und Straftätern geben. Die Rückreise nach Rom ist für Sonntagabend geplant. Mit der Reise kehrt der Papst erstmals seit seiner Wahl zum Papst am 13. März nach Lateinamerika zurück.

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