Vorbereitungen laufen

Wegen KTM: AMS OÖ fragt Niederösterreich um Hilfe

Oberösterreich
29.11.2024 23:00

Die geplante Zwischenfinanzierung kam nicht zustande, am Dienstag war deshalb klar: Die KTM AG und zwei weitere Gesellschaften des Motorradherstellers aus Mattighofen (OÖ) mussten heute, Freitag, den Insolvenzantrag stellen. Das Arbeitsmarktservice bündelt die Kräfte, fragte sogar in Niederösterreich um Hilfe.

„Zwischen AMS, Arbeiterkammer und Land Oberösterreich gibt’s eine enge Abstimmung, damit alle Schritte zur Unterstützung der Mitarbeiter gemacht werden“, hatte Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner schon am Dienstag – nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des geplanten Insolvenzantrags bei der KTM AG und zwei weiteren Gesellschaften des Motorradherstellers – angekündigt.

Produktion steht im Jänner und Februar still
Laut dem Unternehmen aus Mattighofen sind 3650 Mitarbeiter von dem Sanierungsantrag mit Eigenverwaltung, der beim Landesgericht in Ried im Innkreis eingebracht werden soll, betroffen. KTM selbst plant den Abbau von 300 Arbeitern in der Produktion, wird im Jänner und Februar 2025 sogar die Produktion komplett stilllegen. Wie viele Mitarbeiter in der Verwaltung gehen müssen, ist offen. Hier hatte man bereits am 12. November Einschnitte angekündigt, die bislang aber nicht konkretisiert.

Im Zuge des Insolvenzverfahrens, bei dem das Management um Stefan Pierer und Gottfried Neumeister weiter die Geschäfte führen werden, wird klarmachen, ob man mit den bereits angekündigten Maßnahmen durchkommt oder ob noch mehr Beschäftigte gehen müssen. Zudem haben die finanziellen Schwierigkeiten bei KTM auch für viele Zuliefererbetriebe Folgen: Hier dürfte es ebenfalls zu Insolvenzen gekommen, ohne Jobabbau wird es ohnehin bei kaum einem Betrieb gehen.

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Unsere oberste Priorität ist die Existenzsicherung, damit die Menschen wissen, was sie dann in Zukunft monatlich, zumindest in der Zeit der Arbeitslosigkeit, an finanziellen Mitteln zur Verfügung haben. Das hat für uns jetzt oberste Priorität.

Iris Schmidt, Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice

Das Arbeitsmarktservice Oberösterreich hat bereits begonnen, sich auf die steigende Zahl an Zugängen bei den Arbeitslosen vorzubereiten. „Wir rüsten uns“, sagt Geschäftsführerin Iris Schmidt.

Mitarbeiter werden gefragt, wie viele Überstunden sie machen können, wer auch am Samstag arbeiten kann. Außerdem wird abgeklärt, wer vorübergehend auch in der Region Braunau, zu der KTM gehört, arbeiten kann, um die Arbeitslosenmeldungen aufzunehmen. „Das Berechnen der Anträge ist dann nicht mehr örtlich gebunden“, sagt Schmidt, die dafür bereits auch um Hilfe beim Arbeitsmarktservice Niederösterreich angefragt hat.

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