Bis zu zehn Jahre lang soll die Bilanz einer deutschen Gesellschaft der Metal-Forming-Division geschönt worden sein – um bis zu 100 Millionen Euro! Dieser im Juni bekannt gewordene Skandal wird die Voestalpine noch länger beschäftigen. Allein die Prüfung der Finanzmarktaufsicht wird Monate dauern.
Bei der Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2023/24 hatte man nichts darüber berichtet, im Geschäftsbericht selbst war auch erst ab Seite 112 davon die Rede – die Mauer-Taktik der Voestalpine rund um den Bilanzskandal bei einer deutschen Gesellschaft der Metal-Forming-Division sorgte vor wenigen Tagen für gewaltigen Wirbel.
Und so schnell wird die ganze Causa nicht ausgestanden sein. Die interne Prüfung der Vorfälle, die über bis zu zehn Jahr gelaufen sein soll, wird bis August oder September dauern, heißt es. Außerdem wird auch die Sonderuntersuchung durch die Finanzmarktaufsicht, kurz FMA, Zeit in Anspruch nehmen.
Ettl spricht von „ein paar Monaten“
Laut Helmut Ettl, dem Vorstand der Finanzmarktaufsicht, wird die Untersuchung „ein paar Monate“ dauern. Die FMA sieht sich dabei genau an, ob die Informationen früher kommuniziert hätten werden müssen beziehungsweise ob der Stahlkonzern gegen Publizitätsvorschriften verstoßen hat.
Möglicherweise kursrelevante Informationen müssen via Ad-hoc-Mitteilung bekannt gegeben werden, damit alle Aktionäre die Chance haben, zeitgleich davon Kenntnis zu erlangen. Die Sanktionen bei Verstößen gegen Ad-hoc-Pflichten sind sehr harsch. Es drohen Strafen bis zu 2,5 Millionen Euro oder zwei Prozent des Umsatzes. Die Voestalpine erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 Verkaufserlöse in Höhe von fast 17 Milliarden Euro.
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