Obwohl im vergangenen Jahr verstärkt Kunden online einkauften, flossen anteilig wieder mehr Umsätze in den stationären Handel.
Das Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw) hat jüngst eine neue Studie zum Shoppingverhalten der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger vorgestellt. Die Ergebnisse kamen auch für die Autoren überraschend. So sei es geradezu „paradox“, dass zwar einerseits im Jahre 2023 exakt 71 Prozent der Vorarlberger – ein neuer Rekordwert – online eingekauft hätten, anderseits gaben sie dabei aber deutlich weniger Geld aus. So sank der Anteil der Einzelhandelsausgaben in Onlineshops von 12,2 Prozent (2022, 430 Millionen Euro) auf 11 Prozent (400 Millionen Euro) im Jahr 2023. Wichtig zu wissen: Sechs von zehn online ausgegebenen Euro landeten bei internationalen Onlineshops und Plattformen.
Was im Umkehrschluss auch bedeutet: Rund 30 Millionen Euro an Umsätzen flossen vom Internet in den stationären Handel. „Da sieht man, wie sehr schon kleine Veränderungen im Kaufverhalten Einfluss haben auf unsere lokale Wirtschaft“, erklärt Carina Pollhammer, Obfrau der Sparte Handel in der Vorarlberger Wirtschaftskammer.
Service und Beratung schlagen Kampfpreise
Punkten könne der regionale Handel – sowohl stationär als auch online – vor allem mit Service, Beratungskompetenz sowie Inspiration und der Freude am Bummeln. Die lebendigen Vorarlberger Innenstädte böten zudem ein tolles Einkaufserlebnis, das durch ein breites Angebot in den Fachmarktzentren in der Peripherie ergänzt wird.
Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger kaufen offenbar sehr bewusst und daher auch gern regional ein. Ich hoffe, dass dieser Trend auch in Zukunft anhalten wird.
Carina Pollhammer, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer
„Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger kaufen also sehr bewusst und daher auch gern regional ein“, interpretiert Spartenobfrau Pollhammer das „Vorarlberger Paradoxon“ die Studie. Sie hofft natürlich, dass es sich dabei um einen langfristigen Trend und nicht nur um ein einmaliges Phänomen handelt. Sollte dem so sein, wäre das mehr als nur bemerkenswert: Dann nämlich würden die Westösterreicher einem globalen Trend trotzen – und das wäre tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal.
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