Wie soll es gelingen?

So will die Stadt jetzt die Wärmewende schaffen

Wien
06.05.2024 16:00

Wenn es bis zum Jahr 2040 in Wien keine einzige Gasheizung mehr geben soll, dann braucht es Lösungen. Der Gas-Ausstieg ist jedoch eine Mammutaufgabe – mit dem Wiener Wärmeplan soll er gelingen. Doch was sind die Alternativen? Und gelingt der Stadt die Herkulesaufgabe wirklich?

Von einer Mammutaufgabe zu sprechen, ist bei dieser Angelegenheit wohl eine Untertreibung. In 16 Jahren soll Gas und Öl beim Heizen und fürs Warmwasser Geschichte sein. Mit dem Wiener Wärmeplan 2024 hat die Stadt nun erstmals einen konkreten Plan vorgelegt, wie dieses ehrgeizige Ziel zu schaffen sein soll. So viel steht fest: Leicht wird das nicht. 

Schließlich braucht es eine Lösung für rund 600.000 verbaute Gasheizungen und  260.000 Kochgasgeräte, die derzeit fast 90 Prozent der CO2-Emissionen im Gebäudesektor verursachen. Ein unangenehm großer Teil, wie Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) zugibt. „Es ist ein wirklich herausfordernder Plan. Aber gemeinsam können wir das schaffen“, gibt er sich bewusst optimistisch.

Der Wärmeplan teilt die Stadt in Zonen ein und zeigt nun genau, in welchen Gebieten ein Ausbau der (bis 2040 komplett klimaneutral erzeugten) Fernwärme in Frage kommt und wo es andere Lösungen braucht (siehe Grafik).

(Bild: Krone KREATIV)

Fernwärme soll jetzt weiter massiv ausgebaut werden

Die wichtigste Rolle bei der Umstellung spielt die Fernwärme. Vor allem dort, wo der Wärmebedarf besonders hoch ist: in innerstädtischen, dicht bebauten Gebieten. In den nächsten fünf Jahren werden in den weiteren Ausbau eine Milliarde Euro investiert. Das Fernwärmenetz soll von aktuell 1300 Kilometer auf insgesamt 1700 Kilometer wachsen. In vier Pioniergebieten läuft der flächendeckende Fernwärmeausbau gerade auf Hochtouren.

600.000 Gasheizungen

gibt es in Wien, also in jedem zweiten Haushalt. Darunter fallen auch fast 100.000 Gemeindebau-Wohnungen. 

Stadt kündigt neuen Fernwärmetarif an
Bis Ende des Jahres wird es zudem einen neuen Fernwärmetarif geben, wie Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ankündigt. Auch um Klarheit über die laufenden Kosten zu haben.

Wo weniger dicht bebaut ist, wird auf andere erneuerbare Wärmelösungen gesetzt. Hier könnten Solarenergie, biogene Brennstoffe und Wärmepumpen die Energiewenden schaffen. Auch die privaten Hauseigentümer werden stark gefordert sein. Insgesamt werden in die Herkulesaufgabe über 30 Milliarden Euro investiert. Der Ausstieg aus dem fossilen Gas bleibt ein Jahrhundert-Projekt.

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