„Schwer misshandelt“
Israel ließ offenbar 150 Gefangene frei
Laut palästinensischen Behörden hat Israel 150 festgenommene Palästinenser im Gazastreifen freigelassen. Einige der Gefangenen sollen schwer misshandelt worden sein.
Während der mehr als sechsmonatigen Militäroffensive im Gazastreifen nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel haben israelische Soldaten hunderte Palästinenser festgenommen und ohne Anklage festgehalten. In Gruppen wurden sie wieder freigelassen. Die jüngste Gruppe wurde nach Angaben der Grenzübergangsbehörde und eines AFP-Journalisten aus Israel über den Grenzübergang Kerem Schalom wieder in den Gazastreifen gebracht. Einige der Freigelassenen wurden demnach im Krankenhaus der Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets behandelt.
Das israelische Militär äußerte sich nicht zur Freilassung, betonte lediglich, dass die Misshandlung von Gefangenen „absolut verboten“ sei. Zudem hielt man fest, dass diejenigen, die nicht in terroristische Aktivitäten verwickelt seien, wieder auf freien Fuß gesetzt würden.
UNRWA: „Völlig traumatisierte Häftlinge“
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hatte sich im vergangenen Monat angesichts der Lage der palästinensischen Gefangenen in Israel besorgt gezeigt. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini sagte, Festgenommene aus dem Gazastreifen kämen „völlig traumatisiert“ zurück und berichteten von einem „breiten Spektrum an Misshandlungen“.
Das verlangt die Hamas für die Geiseln
Bei den indirekten Verhandlungen im Gaza-Krieg soll die islamistische Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag für einen Geisel-Deal vorgelegt haben. Dieser sehe erst nach Ablauf einer 42-tägigen Feuerpause die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie einen schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen vor, berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“ in der Nacht auf Montag.
Einen Kompromissvorschlag der USA, der die Freilassung von 40 Geiseln gegen 900 palästinensische Häftlinge bereits während einer sechswöchigen Waffenruhe vorsah, hatte die Terrororganisation zuvor abgelehnt.










Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.