Dem ungewöhnlich warmen Sommerwetter im April ist es zu verdanken, dass viele Eissalons in Kärnten schon aufgesperrt haben. Auch wenn nur noch 18 Betreiber ihr Eis selber herstellen, ist die Auswahl für Schleckermäuler wieder kaum zu überblicken.
Die Eissaison in Kärnten ist voll angelaufen, und viele, die schon sehnsüchtig darauf gewartet hatten, stehen vor den prall gefüllten Vitrinen Schlange. Auch vor dem Traditionslokal Morle in Klagenfurt warten die Menschen geduldig auf ihre Eistüte.
Thomas Truppe sen. präsentiert stolz seine 40 Sorten mit dem berühmten Schokoladeguss: „Wir haben für den Papst sogar ein Weihrauch-Eis produziert, auch Senf-, Trüffel- und Tomatensafteis stehen zur Auswahl. Am besten gehen aber nach wie vor die traditionellen Sorten wie Vanille, Zitrone, Erdbeere, Schokolade und Haselnuss.“
Auch Holundereis werde immer beliebter. Heuer speziell im Sortiment führt der Salon Mandel, Crunch und Johannisbeere. „Wir erzeugen unser Eis noch selber. Das machen in Kärnten insgesamt nur noch 18 Betriebe“, erzählt Truppe. Viele andere Eissalons würden von Großproduzenten aus Wien und Graz oder von weltweit agierenden Konzernen beliefert.
konsumiert jeder Kärntner im Jahr, das ergab eine große Verbraucherumfrage. Am beliebtesten ist das Eis in Belgien, dort isst jeder Einwohner 140 Kugeln.
Gelato-Spezialisten aus Italien
Im Salon „Tutti Frutti“ in Klagenfurt hat die Italienerin Debora Carlet das Sagen. Dort tauchen die Eisfans in einen Schmelztiegel italienischer Eisfreude ein. „In un mondo di gelato e piacere“ lautet das Motto des Hauses – der Genuss lebt mit. „Arcobaleno“ hat mehrere Filialen in Klagenfurt, die Auswahl ist riesig. Auch in Wolfsberg regieren die Tifosi. „Die Cafeteria-Gelateria Marco Polo hat schon im Jänner aufgesperrt“, sagt Rosario Pepa. 50 Gäste haben im Sitzgarten Platz. Viele Eiskreationen gibt es auch zum Abholen. Kaffeesorten sind immer gefragt. „Die ganze Familie aus Treviso hilft mit.“
Auch Kroaten führen beliebte Eisdielen in Kärnten. In Villach haben Portugiesen ihre Zelte aufgeschlagen. Luis Marquez aus Coimbra bespielt seine Eisdiele in der Italienerstraße mit einer breiten Palette. Die Preise in den Kärntner Eissalons sind trotz Inflation und hoher Energiekosten nur leicht gestiegen. Für eine Kogel müssen Schleckermäuler von 1,50 bis zwei Euro auf den Tisch legen.
Kärntens Bauern liefern nicht nur den wertvollen Rohstoff für die heimischen Eisdielen, einige von ihnen haben auch damit begonnen, selbst köstliches Gefrorenes aus ihrer Milch zu produzieren. Und das mit Erfolg. Eis vom Bauernhof wird mittlerweile nicht nur in Lokalen, Kiosken und Hofläden angeboten. Auch in den Regalen der großen Handelsketten sind die bäuerlichen Kreationen zu finden.
Das erste Bauerneis in Kärnten wurde seinerzeit auf dem Bertlhof in Saureggen in den Nockbergen produziert. Inzwischen hat sich auch die Familie Pobaschnig am Krappfeld als Großlieferant etabliert. „Wir verarbeiten die Milch von Ziegen und Kühen“, erzählt Bernd Pobaschnig. „Am Anfang war das ein reiner Familienbetrieb, heute beschäftigen wir sieben Mitarbeiter. Ein Drittel der Milch, die unser Hof produziert, wird für die Eisproduktion verwendet.“ Das Eis vom Krappfeld gibt es in 70 Sorten und 250 unterschiedlichen Mischungen.
Speiseeis als zweites Standbein
Der Einkaufspreis für das Bauerneis ist relativ günstig. Pobaschnig: „Zwei Kugeln gibt es ab 2,33 Euro. Wir stellen 1000 Liter Eis am Tag her. Daraus kann man 10.000 Kugeln produzieren.“ Auf insgesamt acht Bauernhöfen hat man sich mit der Produktion von Speiseeis ein zweites Standbein geschaffen. Ebenfalls gefragt ist unter anderem Klammers Kuhmilch-Eis aus Greifenburg. Auch Lissis „kuhles Bauerneis“ aus dem Gailtal erfreut kleine und große Schleckermäuler.
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