Das Ergebnis der Überprüfung der Dissertation der stellvertretenden Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ und Ex-„Standard“-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid aus dem Jahr 1996 durch die Uni Salzburg liegt vor: Demnach sei „kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“ festzustellen gewesen, wie die Uni am Donnerstagvormittag mitteilte.
Die Arbeit mit dem Titel „Vom Monopol zum Markt, zehn Jahre duales Rundfunksystem in Deutschland“ wurde auf Antrag von Förderl-Schmid selbst von der „Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ der Uni Salzburg überprüft. Auf Basis des Gutachtens habe die Universität „als zuständige Behörde das Verfahren hinsichtlich der Nichtigerklärung der Beurteilung der Dissertation nach §73 Universitätsgesetz eingestellt“, heißt es.
„Plagiatsjäger“ stellte Föderl-Schmid an Pranger
Förderl-Schmid war ab Februar mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert worden. Diese betrafen einerseits ihren Umgang mit der Zitierung von Quellenmaterial in journalistischen Texten und andererseits ihre Dissertation. Der „Plagiatsjäger“ Stefan Weber hatte – im Auftrag des rechtspopulistischen Portals „Nius“, wie sich herausstellte – die an der Universität Salzburg eingereichte Arbeit überprüft und nach eigener Darstellung „Plagiatsfragmente“ geortet.
Journalistin bat selbst um Überprüfung ihrer Arbeit
Förderl-Schmid stellte nach den Vorwürfen ihre Funktion als stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ mit 5. Februar ruhend und bat die Uni Salzburg, ihre Doktorarbeit auf die entsprechenden Anschuldigungen zu prüfen. Kurz darauf wurde bekannt, dass die frühere „Standard“-Chefredakteurin vermisst werde. Einen Tag später wurde die 53-jährige Oberösterreicherin lebend unter einer Inn-Brücke in Braunau gefunden und stark unterkühlt ins Krankenhaus eingeliefert.
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