Offen, ob Deal klappt

Strabag: Deripaska-Anteile an russische Iliadis

Wirtschaft
27.03.2024 09:15

Mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind die geschäftlichen Bande der Strabag mit dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska in Schieflage geraten. Nach Druck aus dem Konzern möchte er nun seinen Anteil an dem Konzern übertragen – an die russische Iliadis.

Es geht um die 24,1 Prozent Firmenanteile, die Deripaska bis zuletzt über die MKAO Rasperia Trading Limited an der Strabag gehalten hat. Laut seinem Plan soll das knappe Viertel des Unternehmens nun an die russische Tochter der Raiffeisen International (RBI) gehen.

Fraglich, ob Russen übernehmen dürfen
Das teilte die Strabag am Mittwoch in einer Aussendung mit. Weitere Details seien bisher nicht bekannt. Ob die Iliadis den Anteil wie geplant erwerben kann, ist laut dem Konzern aber offen. Die Strabag könne demnach auch nicht abschätzen, ob die Übertragung Auswirkungen auf die Kaufpläne der Raiffeisen Russland habe.

Der Baukonzern selbst betrachtet das Aktienpaket jedenfalls weiterhin als sanktioniert. „Insbesondere eine sanktionsrechtliche Prüfung kann daher derzeit nicht erfolgen, sodass die Gesellschaft weiterhin davon ausgeht, dass die Strabag-Aktien der MKAO Rasperia Trading Limited gemäß EU-Sanktionsverordnung eingefroren sind“, schreibt das Unternehmen.

Möglicher Preis: 1,5 Milliarden Euro
Für die RBI könnte die Übertragung jedoch ein erster Schritt sein, um ihr Exposure in Russland deutlich zu reduzieren. Im Dezember 2023 hatte die Bank angekündigt, den Deripaska-Anteil der Strabag über ihre russische Tochter, die Raiffeisen Russland, erwerben zu wollen.

Als möglicher Kaufpreis für das Aktienpaket von Deripaska wurden damals 1,5 Milliarden Euro genannt. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2023 belief sich das Eigenkapital der Raiffeisen Russland auf 4,45 Milliarden Euro.

Über Umwege könnten Anteile nach Wien kommen
Die Raiffeisen Russland soll dann nach Vorstellung der RBI das Aktienpaket in Form einer Sachdividende an die Konzernmutter in Wien übertragen. Die RBI würde den Anteil dann über eine Beteiligungsfirma halten, dessen Geschäftsführer der Unternehmer Stephan Zöchling ist. Zöchling ist Miteigentümer des steirischen Auspuffspezialisten Remus und soll laut Medienberichten für Deripaska gearbeitet haben.

Vergangene Woche hatte die RBI in einem Statement erklärt, dass sie alle geltenden Sanktionen sorgfältig überprüft habe, bevor die Transaktion im Dezember angekündigt worden war.

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