Experten warnen:
Kurzer Winter lockt jetzt hungrige Bären in Städte
Der „Amoklauf“ eines Tiers in der Slowakei lässt auch bei heimischen Wildtierexperten die Alarmglocken läuten.
In der slowakischen Kleinstadt Liptovský Mikulás hatte ein Braunbär fünf Menschen verletzt. Seitdem herrscht in der Kleinstadt Ausnahmezustand. Während ein Großaufgebot nach dem Tier sucht, trauen sich viele nicht mehr auf die Straße – bei den Videoaufnahmen der Bärenattacke kein Wunder. Sie zeigen, wie der Bär auf ein Paar mit Kinderwagen zuläuft. Als es im letzten Moment ausweicht, dreht das Tier ab und jagt ein neues Ziel.
Ich warne eindringlich – wenn es irgendwie vermeidbar ist – , einem Bären nahe zu kommen.
Rudolf Gürtler, Wiener Jagdexperte
„Ein wildes Raubtier wird immer ein solches bleiben“, erklärt der Wiener Jagdexperte Rudolf Gürtler. „Ich warne eindringlich – wenn es irgendwie vermeidbar ist – , einem Bären nahe zu kommen. Bei dem Exemplar in der Slowakei handelt es sich definitiv um ein Problemexemplar“, so die Waidmannslegende.
Tier hatte wohl auch Panik
Was die Situation noch verschärft: „Durch den heuer kurzen Winter sind die ausgehungerten Bären früher auf Nahrungssuche und streunen aktuell bis in die Orte. Vermutlich hatte der Meister Petz aber ebensolche Panik wie die Menschen, die ihm zu nahe gekommen sind.“
Die Bestände steigen. Auch deswegen, weil die Bejagung vielerorts eingestellt wurde, nachdem sich tierliebende Menschen darüber empört hatten – obwohl sie fern und sicher von den Bären leben. „Zum Leid der ländlichen Bevölkerung, die die Folgen vermehrter Konfrontationen trägt.“ Trotzdem gehören Menschen nicht zum Beutespektrum. Rat des Experten: „Statt wegzulaufen wäre es sinnvoller, sich zusammenzukauern.“ Das Sich-Beschnuppernlassen müsste man aber nervlich aushalten.
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