Nächster Manager tot

Mysteriös: Lukoil-Vizechef „plötzlich verstorben“

Ausland
14.03.2024 10:17

In Russland ist erneut ein Top-Manager eines Großunternehmens tot aufgefunden worden. Wie der Ölkonzern Lukoil auf seiner Firmenwebsite bekannt gab, ist Vizepräsident Witaly Robertus im Alter von nur 54 Jahren „plötzlich verstorben“. Nähere Angaben zur Todesursache wurden nicht veröffentlicht, bereits zuvor hatte es mehrere mysteriöse Todesfälle im Zusammenhang mit Lukoil gegeben.

„Mit großem Bedauern teilen wir Ihnen mit, dass der Vizepräsident des Unternehmens, Robertus Vitaly Vladimirovich, plötzlich im Alter von 54 Jahren verstorben ist. (...) Im Laufe seiner 30-jährigen Tätigkeit bei Lukoil hat er sich den Respekt seiner Kollegen nicht nur im Unternehmen, sondern in der gesamten Branche erworben“, heißt es auf der Website des russischen Konzerns.

Robertus war ausgebildeter Flugzeug- und Hubschrauberpilot und hatte eine Vorliebe für den Bau von Modellflugzeugen. Der Geschäftsmann war siebenfacher russischer Meister im Modellflug und vierfacher Weltmeister.

Mysteriöse Häufung von Todesfällen unter Managern
Robertus ist bereits der vierte Lukoil-Geschäftsführer, der seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ums Leben gekommen ist. Im Oktober war der damals 66 Jahre alte Wladimir Nekrassow an einer akuten Herzinsuffizienz gestorben. Er war der Nachfolger von Vorstandschef Rawil Maganow, der zuvor beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen war.

Witaly Robertus starb im Alter von nur 54 Jahren. (Bild: AFP or licensors)
Witaly Robertus starb im Alter von nur 54 Jahren.
Bei Lukoil grassiert ein mysteriöses Manager-Sterben. (Bild: APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD)
Bei Lukoil grassiert ein mysteriöses Manager-Sterben.

Vor Maganow kam außerdem im Mai 2023 der Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben.

Seit Anfang 2022 waren mehrere Manager russischer Konzerne tot aufgefunden worden. Generell wird die Liste der aufsehenerregenden Todesfälle und Polit-Anschlägen in Russland immer länger. Hier ein Überblick:

  • Die Journalistin Anna Politkowskaja machte sich als Kritikerin der Kriege in Tschetschenien einen Namen. Am 7. Oktober 2006 – dem 54. Geburtstag des russischen Präsidenten Wladimir Putin – wurde sie in Moskau erschossen.
  • Der Kreml-Gegner Alexander Litwinenko starb im November 2006 in London nach einem Anschlag mit dem Strahlengift Polonium 210. Das Opfer beschuldigte Putin, hinter dem Mordanschlag zu stehen.
  • Die Menschenrechtlerin Natalia Estemirowa wurde 2009 im Nordkaukasus erschossen aufgefunden.
  • Die Journalistin Anastassija Baburowa und der Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow wurden 2009 auf der Straße in Moskau erschossen.
  • Der Oppositionspolitiker und frühere Vizeregierungschef Boris Nemzow wurde 2015 nahe der Kremlmauern aus einem Auto heraus erschossen.
  • Der Ex-Spion und seine Tochter Julia und Sergej Skripal überlebten 2018 knapp einen Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok in der südenglischen Stadt Salisbury.
  • Kreml-Kritiker Alexej Nawalny überlebte im August 2020 einen Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok. Nach seiner Genesung kehrte er im Jänner 2021 nach Moskau zurück. Nach der Landung wurde er umgehend festgenommen und starb in einem sibirischen Straflager.
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele