Von jung bis alt

Wiener SPÖ präsentiert „Generationenpaket“

Wien
12.03.2024 19:00

Vom Baby bis zum Greis, sie alle sollen von den neuen Plänen der Wiener SPÖ profitieren. Verspricht die SPÖ. Bei ihrer Klausur im Burgenland präsentierten die Genossen neue Millionenprojekte. Und demonstrative Geschlossenheit.

Wenn die Wiener SPÖ zur Klausur ins Burgenland einlädt, dann sind solche Bilder nicht überraschend: Thermengäste in Bademänteln, Ankündigungen für die Zugvögel-Balz und österreichisch-ungarische Weiße Esel. Denn die Wiener SPÖ trifft sich mittlerweile traditionell in der St. Martins Therme in Frauenkirchen im Burgenland. Wer war dabei? Allen voran Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Klubchef Josef Taucher, AK-Präsidentin Renate Anderl - und zum ersten Mal auch der neue Parteichef Andreas Babler. Wer war nicht dabei? Auch traditionell: Hans Peter Doskozil.

Die Reden waren das, was man sich in einem Superwahljahr erwartet: Wahlwerbung. Bürgermeister Ludwig kritisierte die Bundesregierung vor allem für die Maßnahmen gegen die Teuerungen bzw. deren Nichtvorhandensein. Ludwig: „Bei der Inflation sind überhaupt nur noch zwei Länder schlechter als Österreich.“

Babler Bilanz: „Die aktuelle Regierung ist fertig.“ Und er warnte einmal mehr vor der FPÖ, allen voran vor Chef Herbert Kickl, vor dem ihm offenbar sogar eine Form der Todesangst plagt (siehe Link unten).

Dann wurden die neuen Projekte für Wien vorgestellt. Eine Art „Generationenpaket, so Klubchef Taucher. Die wesentlichsten Punkte:

  •  Neue Lehrlingsausbildung: Es wird eine neue “zentrale, gemeinsame Grundausbildung für alle Lehrlinge“ geben - mit Vermittlung von Kenntnissen auch rund um neue Technologien wie KI. Die Qualität der Ausbildungsverantwortlichen soll gehoben werden.
  •  „Ein in Stein gefasstes Symbol„ wird laut Ludwig “die neue Zentralberufsschule sein, die wir bis 2028 in der Seestadt Aspern errichten.“ Eine der modernsten Lehranstalten Österreichs.
  •  Das Jugendcollege Wien, beim Flüchtlinge oder Asylberechtigte mit Anwesenheit auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollen, wird ausgebaut. Ludwig: „Wir wollen 3000 neue Ausbildungsplätze schaffen für 18- bis 25-Jährige und noch einmal 1000 Plätze für jene, die 25 Jahre und älter sind.“ 43 Millionen sind hierfür vorgesehen.
  • Jugendstiftung - der „Ferrari der Jugendausbildung“. Hier werden höher qualifizierende Schritte für die Erst- oder Zweitausbildung gesetzt. Kosten: 15 Millionen Euro.

Neubauten und Umsiedelungen: Was sich bei Häusern zum Leben ändert
Bei der Klausur im Burgenland präsentierte der zuständige Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) auch ein völlig neues Konzept für die Häuser zum Leben. Die „Krone“ weiß, was sich bis 2030 alles ändert:

  •  Weil Betroffene später einziehen, aber dann einen höheren Pflegebedarf haben, kommt es zu großflächigen Umbauten an den Standorten, um zusätzliche Pflegeplätze zu schaffen.
  •  In einem ersten Schritt werden die Häuser Haidehof und Maria Jacobi völlig neu errichtet. Hier kommt es auch zur Umsiedelung der Bewohner am bereits bestehenden Standort Jacobi zu dem dann fertigen Haidehof - und danach wieder zurück.
  •  Die Arbeiten am Standort Haidehof beginnen 2024 und sollen 2028 abgeschlossen sein. Maria Jacobi feiert dann im Jahr 2030 die Neueröffnung.
  • Sechs weitere Standorte werden modernisiert
  •  Durch diese Strategie soll es bis 2030 immerhin 450 zusätzliche Pflegeplätze geben.

Taucher genderte sogar Frauenkirchen
Für das eine oder andere Schmunzeln sorgte Klubchef Josef Taucher in seiner Rede - er genderte sogar den Veranstaltungsort: „Danke, dass Frauenkirchen immer so ein guter Gastgeber und Gastgeberin ist.“ Was war da los? Hat ihn das Frau in Frauenkirchen verwirrt? Darauf angesprochen nahm Taucher seinen Versprecher mit Humor: „Das nächste Mal machen wir die Klausur einfach in Männerkirchen.“

Das sagt Ludwig zur eigenen Pension
Bei der Klausur dreht es sich traditionell auch um die Zukunft der älteren Bewohner Wiens. Als es während der Rede von Bürgermeister Michael Ludwig um die Generation der Pensionisten geht, hält der 62 Jahre alte Stadtchef kurz inne. Zu seinem eigenen Antritt des Ruhestandes erklärt er vor den neugierigen Genossen: „Ich bleibe noch. Es gibt viele junge Tüchtige in der Partei, aber wir machen das noch eine Zeit lang.“

Wahlschlappe für Petra Bayr
Fünf Stimmen fehlten bei der SPÖ-Favoriten Bezirkskonferenz zum Debakel. Von 200 Delegierten wählten dort nur 104 (54,5 %) die Parlamentarierin Petra Bayr als Spitzenkandidatin zur NR-Wahl. Eine Folge der Kleingartenaffäre. 

Kleingartenkaiser Nevrivy will die Vorwürfe bei Klausur weglächeln
Als wäre nichts gewesen, als würde nicht die Staatsanwaltschaft in der Causa Kleingärten gegen ihn ermitteln, lächelte sich Ernst Nevrivy durch die Klausur. Als bei der Vorstellungsrunde vor den Reden die Bezirksvorsteher genannt werden, klatsch der Donaustädter besonders laut.

Dabei sind die Kleingärten auch bei den Genossen DAS Thema bei Kaffee- und Rauchpausen. Bei der Pressekonferenz wird Klubchef Taucher zur Causa befragt. Seine Antwort: „Ich vertraue vollkommen auf die Justiz und auf die Rechtssprechung in Österreich. Und ich weiß auch, das Nevrivy korrekt gehandelt hat.“

Wie berichtet ist auch SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak in einer ersten internen Untersuchung zu diesem Ergebnis gekommen. Was die Staatsanwaltschaft von diesen SPÖ-Freisprüchen hält, wird sich am Ende zeigen.

Mittwoch heißt es dann in der Therme: Fortsetzung folgt.

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