Gewerkschaft zürnt:

„Für Lkw-Fahrer gibt es nicht einmal Toiletten“

Vorarlberg
11.03.2024 11:45

Die Explosion eines Gaskochers in der Fahrerkabine eines auf dem Autobahnparkplatz Dornbirn abgestellten Lkws ruft jetzt auch die Gewerkschaft vida auf den Plan: Der Fall zeige einmal mehr, dass die Sozialinfrastruktur auf den Rastplätzen in Vorarlberg unbedingt verbessert gehöre.

Wie von der „Krone“ berichtet, hatte sich am Samstagabend ein Lkw-Lenker Verbrennungen an den Unterarmen und im Bereich des Kopfes zugezogen, weil ihm ein Camping-Gaskocher um die Ohren flog. Der Mann war gerade dabei gewesen, sich eine Mahlzeit zubereiten.

Durch die Wucht der Explosion wurden auch die Lkw-Türen beschädigt.
Durch die Wucht der Explosion wurden auch die Lkw-Türen beschädigt.(Bild: Maurice Shourot)

Der Fall sorgt nun auch bei der Gewerkschaft für Empörung: „Wenn Fahrer in ihren Lkw mit Gasflaschen hantieren müssen, um sich Essen zu machen, dann zeigt das die Missstände deutlich auf. Bei den Rastplätzen gibt es kaum Möglichkeiten, sich mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen oder mitgenommenes Essen aufzuwärmen. Die Lebensmittel in den Shops und Unterkünften entlang der Hauptverkehrsrouten sind bekanntermaßen viel zu teuer und für die Fahrer kaum leistbar. Oftmals gibt es sogar nicht einmal Toiletten", kritisiert vida-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer, seines Zeichens auch Landesvorsitzender des ÖGB. Zudem gebe es in Vorarlberg immer noch viel zu wenige Lkw-Stellplätze - trotz der aktuellen Erweiterungsmaßnahmen in Dornbirn. Mit dem traurigen Ergebnis, dass viele Fahrer fast schon dazu genötigt werden, die gesetzlichen Mindestregelungen bei den Lenk- und Ruhezeiten zu ignorieren. 

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Wenn Fahrer in ihren Lkw mit Gasflaschen hantieren müssen, um sich Essen zu machen, dann zeigt das die Missstände deutlich auf.

Reinhard Stemmer, ÖGB-Landesvorsitzender und vida-Chef

Es sei daher dringend an der Zeit, dass sich die Lage verbessere. Um die nötigen Investitionen in die Infrastruktur stemmen zu können, schlägt die vida bereits seit Jahren eine Sozialmaut vor: Dafür soll ein Cent der Mautgebühren pro gefahrenen Lkw-Kilometer in eine Genossenschaft eingebracht werden, die sich dann um die Errichtung leistbarer Verpflegungs- und Unterkunftsmöglichkeiten kümmert. 

Den Verweis auf die Kosten lässt Stemmer nicht gelten: „Der Arbeitsleistung der Fahrer sind Milliarden-Einnahmen an Maut zu verdanken. Es sollte daher selbstverständlich sein, dass ein kleiner Teil dieser Mittel auch zur Verbesserung der Arbeits- und Rahmenbedingungen eingesetzt wird. Die Politik sollte nicht vergessen, dass es die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer sind, die wesentlich zur Versorgungssicherheit in unserem Land beitragen!“

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