Überschwemmte Keller mussten am Montagabend bzw. Dienstagmorgen in Vorarlberg ausgepumpt, mehrere Straßen gesperrt werden. Besonders im Unteren Rheintal und im Leiblachtal hielt der Starkregen der vergangenen Tage die Einsatzkräfte auf Trab.
Einmal mehr waren die Florianijünger in den vergangenen Tagen gefragt: Sie waren mit dem Auspumpen von Kellern und Tiefgaragen beschäftigt – und auch Holzfäller-Arbeiten standen an. So musste ein Baum vor dem Achraintunnel geschlagen werden. Dieser drohte, auf die Straße zu stürzen. Nicht mehr gefällt werden musste ein alter Nussbaum in Rankweil. Aufgrund der starken Regenfälle war das Erdreich an einem steil abfallenden Hang so instabil, dass der Baum auf das Dach eines Carports krachte.
Auch wenn sich die Schäden dieses Mal in einem sehr kleinen Rahmen bewegen, fordern die Vorarlberger Grünen angesichts der steigenden Zahl der Unwetter rasche Maßnahmen: „Wo der Boden versiegelt ist, kann kein Wasser versickern – das führt von überfluteten Kellern und überlasteten Kanälen bis hin zu Muren und Schäden an Infrastruktur wie beispielsweise Bahntrassen und Unterführungen“, erläutert Bernie Weber, Landtagsabgeordneter der Grünen. Aus seiner Sicht ist ein Umdenken bei der schwarz-blauen Landesregierung ein Gebot der Stunde: „Weniger Beton, mehr Boden. Weniger Zubetonieren, mehr Entsiegeln“ – so sollte die Devise aus seiner Sicht lauten.
Aus Straßen werden Flüsse, aus Marktplätzen Seen
Weber und seine grünen Mitstreiter fordern in diesem Zusammenhang einen Entsiegelungsfonds. Aus diesem sollten finanzielle Mittel fließen, wenn in Gemeinden versiegelte Flächen aufgebrochen werden. „Wir sehen, wie aus Straßen Flüsse und aus Marktplätzen Seen werden – Entsiegelung und der Schutz von offenen, unversiegelten Flächen ist eine Frage der Sicherheit“, appelliert Weber. Landeshauptmann Markus Wallner sollte seine Betonpolitik beenden und damit auch die umstrittenen Straßenbauprojekte wie die Tunnelspinne und die S18 auf Eis legen.
Gleichzeitig brauche es eine verbindliche Bodenschutzstrategie mit Maßnahmen zur Reduktion des Bodenverbrauchs und dem klaren Ziel, keinen zusätzlichen Boden mehr zu verbrauchen. „Wir haben zu lange zugesehen, wie Wiesen und Äcker zubetoniert werden. Oberstes Ziel muss sein, den noch vorhandenen gesunden Boden zu schützen“, meint Weber. Schließlich dienen gesunde Böden zur Lebensmittelversorgung, speichern Wasser und schützen vor Wetterextremen, wie sie derzeit vermehrt auftreten.
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