Klare Worte von Rapids Trainer Klauß–trotz des Derby-Skandals gilt der volle Fokus Lustenau. Am Montag tagt Senat 1 über mögliche Strafen.
„Ich erlebe die Jungs jeden Tag. Es ist wichtig zu betonen, dass man klar differenzieren muss zwischen Verhalten und Charaktereigenschaft einer Person. Das Verhalten war unwürdig, nicht zu tolerieren, ist schwer zu entschuldigen. Aber den Charakter muss man von mehreren Seiten betrachten, da sollte man nicht vorschnell urteilen.“
Klare, aber auch appellierende Worte von Rapids Trainer Robert Klauß, der - so wie die Spieler - von der Wucht des selbst verschuldeten Derby-Skandals (Anm. homophobe Gesänge und Austria-Beschimpfungen) voll getroffen wurde. Der Deutsche steht trotz der verbalen Entgleisung hinter seinem Kicker-Quintett um Grüll, Burgstaller und Co. Der Mittwoch wurde für Gespräche, die Aufarbeitung geopfert, erst dann galt die volle Konzentration dem morgigen Heimspiel gegen Austria Lustenau.
Vor Ablauf der Frist
„Das Thema ist ernst, wir nehmen es ernst“, pflichtet ihm Sportchef Markus Katzer bei. „Wir können nur bereuen, uns entschuldigen, dafür sorgen, dass das nie wieder passiert. Aber wir haben auch einen sportlichen Auftrag.“ Das ist der Job von Klauß: „Es hilft, wenn man seinen Fokus auf etwas richten kann. Das ist für uns jetzt Lustenau.“
So einfach macht es sich der Klub aber natürlich nicht. Im Gegenteil. Bereits vor Ablauf der Frist wird Rapid dem Senat 1 seine schriftliche Stellungnahme zu dem Skandal übermitteln. Am Montag steigt die Anhörung, wird den Liga-Juristen auch der intern ausgearbeitete Maßnahmenkatalog präsentiert.
„Ein wichtiger Tag für uns“, weiß auch Katzer, dass da Rapid empfindliche Strafen drohen können. Umso mehr appelliert er vor dem morgigen Heimspiel: „Jedem Fan muss bewusst sein, was es bedeutet, wenn man in irgendeine Richtung etwas macht. Das ist für uns nicht hilfreich.“ Da geht die Sorge vor Spruchbändern und verbalen Protesten um.
Verfahren gegen Veilchen
Zumal es mehrere Verfahren gibt. Das Liga-Protestkomitee reduzierte zwar den bedingten Punkteabzug im Falle eines dritten schwerwiegenden Pyro-Vergehens von drei auf einen Punkt. Aber nach dem Derby wurden weitere Anzeigen gegen beide Klubs eingebracht: Die Austria muss sich wegen Pyro-Vergehen (u. a. Böller, Bengalenwurf auf die Haupttribüne) ihrer Anhänger verantworten, Rapid, weil Fans danach auf das Feld gestürmt waren.
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