Trauerfeier in Moskau

Nawalnys Begräbnis soll am Freitag stattfinden

Ausland
28.02.2024 11:03

Nach dem Tod des in einem Straflager verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny gibt es immer noch viele offene Fragen. Wie kürzlich bekannt wurde, stand der Kremlkritiker offenbar kurz vor seiner Freilassung. Die Todesursache ist weiterhin unklar. Am Dienstag wurde bekannt: Nawalnys Begräbnis soll am 1. März in Moskau stattfinden. 

Zunächst findet eine Abschiedsfeier in einer Kirche im Stadtteil Marjino um 14 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) statt. Nawalny wird auf dem nahe gelegenen Borisow-Friedhof beigesetzt, so seine Sprecherin Kira Jarmisch.

Die Organisation der Trauerfeier für den in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritiker war nach Angaben seines Teams von den Behörden in Russland im Vorfeld tagelang behindert worden. 

„Nach einem Tag Suche haben wir immer noch keinen Trauersaal gefunden“, klagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Dienstag auf X (siehe Beitrag oben). Einige Bestattungsunternehmen hätten erklärt, sie seien ausgebucht, andere hätten abgelehnt, sobald der Name Nawalny gefallen sei.

Leichnam blieb eine Woche unter Verschluss
Mehr als eine Woche lang hielten die Behörden die Leiche zudem unter Verschluss. Mutter Ljudmila Nawalnaja forderte eine öffentliche Beerdigung, damit sich nicht nur Familienangehörige, sondern auch Anhänger vom russischen Oppositionsführer verabschieden können. Nachdem der Leichnam am Wochenende den Angehörigen endlich übergeben worden war, hatte das Team angekündigt, eine öffentliche Trauerfeier organisieren zu wollen. Diese findet am Freitag in Moskau statt.

Bedeutung Moskaus für Nawalny
Die russische Hauptstadt war in Nawalnys Leben von großer Bedeutung. 1998 hatte er dort das Studium der Rechtswissenschaften absolviert, 2001 das Studium Wertpapiere und Börsenwesen. Im September 2013 erzielte er bei der Bürgermeisterwahl 27 Prozent der Stimmen und galt seitdem als Anführer der Anti-Putin-Organisation. 2021 wurde er am Flughafen Moskau festgenommen und kurze Zeit darauf zur Haft in einem Straflager verurteilt.

Umstände des Todes noch ungeklärt
Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben in einem Straflager in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. 

Der durch den Giftanschlag 2020 und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von „natürlichen“ Ursachen die Rede. Der Politiker war erst 47 Jahre alt.

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