Seit dem Wochenende gleicht der große Parkplatz vor dem Grödiger Fußballstadion einem Campingplatz. Rund 40 Wohnwagengespanne der Sinti und Roma haben sich dort vorübergehend niedergelassen. „Sie werden rund vier Wochen bleiben, haben sie uns gesagt“, so Grödigs Bürgermeister Herbert Schober, der mit der Situation alles andere als glücklich ist. „Es gibt massive Beschwerden aus der Bevölkerung. Dazu kommen Verunreinigungen auf dem Parkplatz und den Nebenflächen“, sagt er. Direkt daneben befinden sich etwa der Pumptrack und die Bewegungsinsel der Gemeinde. Der Bauhof beklagt den Mehraufwand für das Personal, das dann wo anders fehlt. Viel Handhabe hat die Gemeinde dagegen allerdings nicht.
Oberösterreich setzt auf eigene Durchreiseplätze
Bei der nächsten Gemeindevertretungssitzung soll aber eine Verordnung beschlossen werden, die ein Campieren auf dem Parkplatz verbietet. Denn es gibt weder sanitäre Einrichtungen noch Strom oder Wasser auf dem Parkplatz.
Schober fordert einen runden Tisch mit Land, Bezirkshauptmannschaft, Polizei und Gemeinden. „Denn es braucht eine überregionale Lösung dafür“, ist sich der Ortschef sicher. Wenn eine größere Gruppe nicht mehr in Grödig stehen kann, sucht sich diese andere Plätze in anderen Gemeinden. Damit wäre das Problem nur verlagert. Eine Möglichkeit sieht er in der oberösterreichischen Lösung, mit der Durchreiseplätze für Sinti und Roma in Braunau und Linz geschaffen wurden.
Den Vorstoß dazu hat es auch in Salzburg im Jahr 2014 durch die damalige Integrationslandesrätin Martina Berthold (Grüne) gegeben. Geworden ist daraus nichts. Ob das für Salzburg jetzt möglich wäre? „Ich hätte am liebsten gar keine Anreize, um bei uns Halt zu machen“, so Landesvize und Integrationslandesrätin Marlene Svazek (FPÖ) zur Causa.
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