Nach dem brutalen Mord an drei jungen Asiatinnen in einem Erotikstudio in der Wiener Engerthstraße kommen immer weitere Details ans Tageslicht. Der Verdächtige, ein afghanischer Asylwerber, befindet sich in Haft, er hatte sich in einem Gebüsch unweit des Tatortes versteckt. Die blutige Tatwaffe hatte er bei sich.
Was sich in dem kleinen Asia Studio abgespielt hat, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen, die das Landeskriminalamt übernommen hat. Die Landespolizeidirektion machte vor Ort vorerst weder Angaben zur Nationalität noch dem Alter der Opfer.
Junge Asiatinnen brutal niedergemetzelt
Die jungen Asiatinnen hatten offenbar in dem Etablissement gearbeitet, standen aber auch für Hotel- und Hausbesuche zur Verfügung. Die Tatortgruppe der Polizei war in der Nacht auf Samstag mit der Spurensicherung befasst, der Tatort war großräumig abgesperrt. Wie der Sprecher der Landespolizeidirektion, Philipp Haßlinger, unweit vom Tatort erklärte, wiesen die Leichen massive Stich- und Schnittverletzungen auf.
Verdächtiger in Gebüsch entdeckt
Dringend tatverdächtig ist in diesem Fall ein 27-jähriger Mann, der vis-a-vis des Rotlicht-Lokals in einem Gebüsch von Beamten der Bereitschaftseinheit und des Stadtpolizeikommandos Brigittenau aufgespürt wurde. Wie die „Krone“ erfuhr, handelt es sich um einen afghanischen Staatsbürger, der 2022 einen Asylantrag in Österreich gestellt hatte.
Mit Taser überwältigt
Der Mann musste von den Polizeibeamten mit einem Taser überwältigt werden. Da er leichte Schnittverletzungen aufwies, wurde er festgenommen und in ein Spital gebracht. Vermutlich war er der letzte Besucher in dem Club - ob er dort Dienstleistungen in Anspruch genommen hatte oder sogleich mit einem Messer auf die Frauen losgegangen war, ist zur Stunde völlig unklar.
Blutspur führte zu mutmaßlichem Täter
Die Polizei war um 21 Uhr von einem Passanten bzw. Anrainer alarmiert worden, dem eine Blutspur aufgefallen war, die sich vom Eingangsbereich des Lokals bis auf die gegenüberliegende Straßenseite zog. Dort stießen die Einsatzkräfte auf den 27-Jährigen. „Er wollte sich in einem Busch verstecken und hatte ein Messer in der Hand“, berichtete Haßlinger. Für die drei Opfer der Gewalttat kam jede ärztliche Hilfe zu spät. Angaben zum möglichen Tathergang und einem etwaigen Motiv gab es seitens der Polizei keine. Der Tatverdächtige wurde auch noch nicht formell als Beschuldigter befragt.
Die Verletzungen, deretwegen er in die Unfallabteilung eines Wiener Spitals eingeliefert wurde, dürfte er sich bei den Kampfhandlungen mit den Frauen, die sich zumindest teilweise gewehrt haben sollen, selbst zugefügt haben. Die drei Frauen dürften nach ersten Erkenntnissen das einzige Personal gewesen sein, dass sich zum Tatzeitpunkt in dem Etablissement aufgehalten hatte.
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