Bei Gesundheitszentrum

Wirbel um Anzeigenflut in Jennersdorf

Burgenland
24.02.2024 06:00

Die Stadtgemeinde Jennersdorf will rechtlich gegen einen Mieter vorgehen, der sich von haltenden Autos vor Gesundheitszentrum gestört fühlt und 30 Besitzstörungsanzeigen seit November eingebracht hat. 

Einem Mieter sind Fahrzeuge, die auf einer nicht als Parkplatz ausgewiesenen Fläche vor dem Gesundheitszentrum Jennersdorf halten, ein Dorn im Auge. Kein Verständnis hat der ungemütliche Zeitgenosse auch mit Fahrern von Bluttransportern, Essen auf Rädern, der Rettung oder Lenkern, die schlecht bei Fuß sind und kurz vor dem Gesundheitszentrum halten.

30 Besitzstörungsanzeigen seit November
Seit November des Vorjahres hat er seinen Unmut über jene Lenker, auch mit 30 Besitzstörungsanzeigen Luft gemacht. Während zu Beginn der Anzeigenflut im Vorjahr viele Betroffene die Strafe von 285 Euro für das „widerrechtliche Parken“ bezahlt haben, setzen sich jetzt immer mehr zur Wehr. Wird die Strafe nämlich nicht einbezahlt, geht besagter Mieter einen Schritt weiter und bringt mithilfe einer steirischen Rechtsanwältin Besitzstörungsklage gegen die Lenker ein. Ein Fall wird in der kommenden Woche am zuständigen Bezirksgericht Güssing verhandelt.

Gemeinderat erteilt Zustimmung gegen zivilrechtliches Vorgehen
Das Verhalten des Mieters hat jetzt auch die Stadtgemeinde auf den Plan gerufen, die zivilrechtlich gegen den Mann vorgehen möchte. Dazu hat sich Bürgermeister Reinhard Deutsch jetzt auch vom Gemeinderat die Zustimmung gesichert. Je nachdem, wie das Gericht in jenem Präzedenzfall entscheidet, will man auch als Stadtgemeinde in weitere Folge Taten setzen, um den Mieter zu stoppen. „Wir haben viel Geld investiert, um die medizinische Versorgung in der Stadt aufrechtzuerhalten und weil sich ein einziger jetzt glaubt, er kann mit so einer Schikane Ärzten und Patienten das Leben schwer machen, dann müssen wir uns das nicht gefallen lassen“, sagt Deutsch.

Angespannte Parkplatzsituation bekannt
Dass die Parkplatzsituation beim Gesundheitszentrum als schwierig gestaltet, sei, so Deutsch, bekannt. Dafür haben wir sogar zehn zusätzliche Stellflächen vis-a-vis geschaffen, aber in diesen Fällen geht es entweder um körperlich beeinträchtige Menschen, die nicht weit gehen können und daher vor dem Eingang halten, oder um Lieferanten oder Ärzte.

Ortschef Deutsch: Eine Frage der Moral
In weitere Folge will Deutsch auch die Steirische Rechtsanwaltskammer auf den Plan rufen, „und informieren, welche Rechtsvertreter sie haben. Mit so einem Spiel Geld zu verdienen, entspricht nämlich nicht den moralischen Grundsätzen.“

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