Olympiatraum als Mama

„Ich habe es mir einfach leichter vorgestellt!“

Viktoria Schwarz hat einen neuen Sonnenschein: Sohn Ben Vito.

(Bild: zVg, Julia Traxler, Krone KREATIV)

Südafrika, Australien und Spanien! Viele Jahre bereitete sich Viktoria Schwarz mit ihrer langjährigen Partnerin Ana Lehaci im Süden auf die Kanu-Saison vor. Mittlerweile haben sich bei Schwarz die Prioritäten verschoben, ist ihr Sohn Ben Vito die Nr.1. Der Olympia-Traum ist aber noch nicht ganz aufgegeben.  

„Natürlich wäre ich auch gerne dabei, die Zeit hab‘ ich schon sehr genossen, es war extrem cool“, sagt Viktoria Schwarz. Denn wie üblich um diese Jahreszeit bereitet sich ihre langjährige Partnerin Ana Lehaci in wärmeren Gefilden auf die Kanu-Saison inklusive Weltcups, Olympia und Weltmeisterschaft vor. Diesmal aber mit ihrer Schwester Adriana und nicht  wie viele, viele Jahre lang mit Schwarz.

„Ein anderer Lebensabschnitt“
„Ich bin jetzt einfach Vollzeitmama, genieße die wunderbare Zeit mit meinem Sohn. Das ist jetzt ein anderer Lebensabschnitt“, so die Linzerin, die in der Vergangenheit mehrmals in Australien, Südafrika, Florida und Spanien auf Trainingslager war, WM-Gold, -Silber und -Bronze holte. Dazu gab es neun Weltcupsiege und vier (!) Teilnahmen bei den Olympischen Spielen. Eine sehr erfolgreiche Karriere, die durch die Geburt von Ben Vito im Dezember 2022 ein abruptes Ende nahm. 

Traum von fünften Olympischen Spielen
Zumindest vorerst, denn ganz hat die leidenschaftliche Mama ihre Paddel noch nicht in den Schrank geräumt. „Das wird heuer meine letzte Saison, mal schauen, was sich noch ausgeht“, so die 38-Jährige. Vielleicht sogar die fünften Olympischen Spiele nach Peking, London, Rio und Toklo? „Das ist ehrlicherweise nicht realistisch, das wird sich nicht ausgehen. Aber ich habe es noch am Schirm und werde es versuchen“, hofft Schwarz sich doch noch ins Team für die Olympia-Quali im Mai und dann zu den Spielen in Paris zu paddeln. „Wenn ich es nicht schaffe, geht die Welt aber nicht unter!“

Schwarz trainiert sogar mit Ben Vito.

(Bild: zVg)

Zeit zum Training fehlt
Zumal ihr einfach die Zeit fürs Training fehlt. „Ich habe im Februar noch keinen Krabbelstuben-Platz bekommen, zurzeit schaffe ich nur ein bis zwei Trainingseinheiten am Tag. Früher sind es aber drei bis vier gewesen. Das ist ein enormer Unterschied. Und am Wasser war‘s bisher noch gar nicht möglich, das fehlt mir natürlich auch sehr“, so Schwarz, die für das abgespeckte Training auch von ihrer Familie unterstützt wird.

Ich bin froh, dass meine Eltern in Pension sind und mir immer helfen.

Viktoria Schwarz

Mama sei Dank
„Ich habe zum Glück meine Mama, die ihn immer nimmt, ich bin froh, dass meine Eltern in Pension sind und mir immer helfen. Und Ben fühlt sich so wohl bei ihnen. Aber eigentlich ich will ihn ja gar nicht so viel hergeben, Es ist einfach so eine schöne Zeit, die eh viel zu schnell vergeht!“

Ben Vito ist mittlerweile 13 Monate und kommt ganz nach seiner Mama.

(Bild: Julia Traxler)

„Geglaubt, dass ich normal weiter machen kann“
Ursprünglich wären die Pläne auch ganz anders gewesen, hatte Schwarz trotz der Schwangerschaft Paris ganz fett als abschließendes Karriereziel im Kalender angestrichen. Nun sagt sie aber ganz ehrlich: „Ich hab‘ es mir halt leichter vorgestellt, ich hab‘ geglaubt, dass ich mein Kind bekomme und einfach ganz normal weiter machen kann. Aber ich genieße es einfach so sehr mit meinem Kind, es verschieben sich einfach die Prioritäten. Er ist nun die absolute Nummer eins und ich bin so dankbar, dass ich ein gesundes Kind haben darf und die Zeit mit ihm genießen kann!“

Weshalb Schwarz auch noch keine großen Pläne für die Zeit nach der Karriere hat. „Vorerst bin ich einfach leidenschaftlich Vollzeitmama!“