Die am Freitag von der NASA beobachtet Sonneneruption der Stärke X3.3 - eine der heftigsten der vergangenen Jahre - blieb am Wochenende ohne große Folgen auf der Erde.
Für die Menschen besteht jedoch keine Gefahr: Aufgrund der Lage des Ausbruchs werde der durch die Eruption (Flare) ausgelöste Sonnensturm die Erde nicht treffen, sagte Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen.
Dennoch hinterlässt der Sonnenausbruch winzige Spuren auf der Erde. Denn dabei entstehen positiv geladene Teilchen (Protonen), die eine Geschwindigkeit von mehr als 1000 Kilometern pro Sekunde haben, wie Bothmer erläutert. Sie bewegten sich entlang von Magnetfeldlinien zu uns, die so gekrümmt seien wie die Spirale eines drehenden Rasensprengers.
„Deshalb sind wir magnetisch mit dem Westen der Sonne verbunden“. Ursache des Protonenzustroms sei die bei der Sonneneruption entstehende schnelle Schockwelle, die sich dann von der Sonne in den Weltraum ausbreite. Die Sonneneruption am Freitag habe ein mittelstarkes Strahlungsereignis R3 erzeugt, was zu Funkausfällen führen könne.
Nur kleine Ausfälle bei Kurzwellen-Radio
So ist eine Auswirkung der Protonen laut Spaceweather.com auch der Ausfall von Kurzwellen-Radioübertragungen in den beiden Polarregionen der Erde. Grund: Das Magnetfeld der Erde lenkt viele der eintreffenden Protonen zu den Polen. Dort könnten sie Radiosignale unter 30 Megahertz auslöschen.
Etwa alle elf Jahre, in einem sogenannten Sonnenzyklus, gibt es Phasen mit schwacher und mit starker Aktivität. Seit Dezember 2019 nimmt die Aktivität der Sonne wieder zu. Aktuell nähert sich unser Zentralgestirn wieder einem Maximum.
Wenn Flares und Sonneneruptionen die Erde direkt treffen, können sie laut NASA den Funkverkehr, die Stromnetze und die Navigationssignale beeinträchtigen und stellen eine Gefahr für Raumschiffe und Astronauten dar. So kann etwa ein Weltraumspaziergang für Astronauten bei solchen Bedingungen sogar tödlich sein.
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