Großes Aufatmen nach einer dramatischen Suchaktion: Die oberösterreichische Top-Journalistin Alexandra Föderl-Schmid, die zuletzt für die „Süddeutsche Zeitung“ arbeitete, ist am Leben. Die 53-Jährige war zuletzt mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, hatte sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Ein Kommentar von Salzburgs Ex-„Krone“-Chefredakteur Hans Peter Hasenöhrl.
Zwei Sätze sind es nur, 15 Worte geschrieben in der ärgsten Verzweiflung, in die ein Mensch in seinem Leben geraten kann. Alexandra Föderl-Schmid tippte die Botschaft in der Kälte der Nacht irgendwo im Grenzland in ihr Handy: „Ich habe viel über Medien, Mechanismen, Menschen und Geschäfte gelernt. Zumindest diese Jagd ist vorbei.“
Gnadenlos gehetzt durch die Untiefen des Internets, bedroht, beschuldigt, niedergemacht, angezeigt, verleumdet: Ihre Jäger hatten sie in die Enge getrieben. Das Ziel war zum Greifen nah: Die europäische Top-Journalistin sollte weg.
Die Nachricht adressierte Föderl-Schmid an Stefan Weber in Salzburg, dessen erprobtes Geschäftsmodell die akademische Kopfgeldjagd ist: ein Auftrag, auf Wunsch auch anonym, nach Überweisung des Honorars sofort gezielte „Öffentlichkeitsarbeit“, die den Ruf ramponiert. Manche stecken es weg, andere klagen, einige ziehen sich wie in ein Schneckenhaus zurück, jetzt zerbrach ein Mensch daran.
„Düster und aggressiv“, „verhetzend“ - so wird das Portal „Nius“ beschrieben, für dessen Finanzierung ein deutscher Milliardär sorgt. Abgründe der Seele tun sich auf. Von dort erhielt Dr. Weber angeblich den Auftrag, die Journalistin unter Plagiatsverdacht zu stellen.
Die Botschaft aus der Kälte richtet sich an alle, an die Universitäten, ihre Professoren, die Medien, die Öffentlichkeit: Macht Schluss mit dieser Kopfgeldjagd, steigt nicht ein in das Geschäftsmodell des von Hass getriebenen Plagiatsjägers!
Nur 15 Worte. Sie müssen uns alle aufrütteln.
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