Tabakrauchen ist vor dem Trinken von Alkohol die meistverbreitete Sucht in Österreich. Etwa jede fünfte Person raucht täglich, wie die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) am Dienstag mitteilte. Jugendliche Raucherinnen und Raucher werden allerdings seltener.
„Bei den 15-Jährigen hat sich der Anteil der Raucher seit 2003 mehr als halbiert“, sagte Martin Busch von GÖG. Einer „Befragung zum Substanzgebrauch“ (2022) nach würde mehr als die Hälfte der Raucherinnen und Raucher „darüber nachdenken“, aufzuhören. Jede zehnte Person habe bereits „konkrete Pläne“ dazu gemacht. „Das birgt ein großes gesundheitspolitisches Potenzial. Man muss (...) die Betroffenen nur dabei unterstützen, das zu erreichen, was sie wollen.“
Nikotinprodukte auf dem Vormarsch
Auf dem Vormarsch seien jedoch „neue Nikotinprodukte“ wie Nikotinbeutel und E-Zigaretten, vor allem bei jungen Menschen. Künftig könnte es daher wieder mehr Menschen geben, die nikotinabhängig seien.
Eine ebenfalls weit verbreitete Sucht in Österreich ist der Konsum von Alkohol. „Im europäischen Vergleich liegen wir beim Pro-Kopf-Konsum im obersten Drittel“, sagte Julian Strizek von GÖG. Ungefähr fünfzehn Prozent der Bevölkerung würden so viel Alkohol trinken, dass es die Gesundheit schädige. Darunter sind vor allem Männer zwischen 40 und 70 Jahren. Bei Männern liegt die „Gefährdungsgrenze“ bei 60 Gramm Alkohol pro Tag (etwa eineinhalb Liter Bier oder drei Viertel Liter Wien), bei Frauen ist die Grenze mit 40 Gramm etwas niedriger (z.B. ein Liter Bier oder ein halber Liter Wein).
Hier sehen Sie eine Grafik zu Österreichs Drogentoten im Zeitverlauf.
35.000 bis 40.000 Opioidabhängige
Die häufigste illegal eingenommene Substanz ist hierzulande Cannabis, wobei sich das oft auf einen kurzen Lebensabschnitt beschränke. Etwa 35.000 bis 40.000 Menschen in Österreich sind opioidabhängig. Dazu zählt beispielsweise Heroin. Mehr als die Hälfte wird laut Busch bereits behandelt, was ein großer Erfolg der Suchthilfe sei.
Dennoch werden tödliche Überdosierungen häufiger. 2022 wurden 248 „drogenbezogene Todesfälle“ gemeldet. Vor zehn Jahren waren es noch 122 Menschen, die an den direkten Folgen ihres Drogenkonsums starben.
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