Ein Großkonzern hat die bisherigen Pächter von Cafe und Jausenstation in Schönbrunn in die Flucht geschlagen. Die Sorgen wachsen, dass dort nun ein stramm touristisches Angebot entstehen soll. Der Pächter beschwört jedoch: Die Standorte sollen - auch - für Wiener attraktiv bleiben.
Der Familie Querfeld „fällt das Zusperren nicht so leicht“, gibt sie zu. Doch die langjährigen Pachtverträge für das Landtmann-Café im Schloss und die Jausenstation im Park wurden nun nicht mehr verlängert. Stattdessen bekam der Gastro-Multi GMS Gourmet mit der Marke „Gerstner“ den Zuschlag - um „für uns wirtschaftlich nicht darstellbare Beträge“, wie die Querfelds sagen.
Geld wichtiger als „gutes Konzept“?
Die bisherigen Pächter lassen mitschwingen, dass bei der Entscheidung zum Pächterwechsel ihr „gutes, fundiertes und zeitgemäßes Konzept“ für die Standorte offenbar kaum ins Gewicht gefallen sei. Das will GMS-Gourmet-Geschäftsführer Herbert Fuchs allerdings so nicht auf sich sitzen lassen: Man sei nicht als Höchstbieter, sondern als neuer Bestbieter ausgewählt worden, betont er.
Sorgen, dass der vor allem bei Wienern beliebte Pavillon nun touristisch kommerzialisiert wird, seien unbegründet, so Fuchs: Der Pavillon werde im April wieder öffnen und ebenso wie das Café bei laufendem Betrieb „behutsam erneuert“. Neben „internationalen Gästen“ wolle man auch für erholungssuchende Wiener und Familien da sein, man investiere sogar in die Revitalisierung des Kinderspielplatzes.
Zumindest für die Mitarbeiter der beiden Betriebe ist gesorgt: Sie werden vom neuen Betreiber übernommen. Die Querfelds kehren Schönbrunn nach insgesamt 25 Jahren jedenfalls endgültig den Rücken und wollen sich auf ihre jetzigen Standorte, vom Café Landtmann bis zum Boothaus an der Alten Donau, konzentrieren: Man sei neuen Projekten gegenüber zwar immer offen, es gebe aber keine konkreten Pläne in dieser Hinsicht.
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