Vorarlberger Touristiker fordern ein Aus für anonyme Online-Bewertungen. Dabei können sie sich auf ähnliche Forderungen aus einem Nachbarland berufen.
Im Internet sind bekanntlich besonders viele Scharfrichter unterwegs. Das gilt nicht zuletzt für die Bewertungen von Hotels und Gastronomiebetrieben. Unter dem Deckmantel der Anonymität werden da mitunter schwere Geschütze aufgefahren, mit nicht selten ruf- und geschäftsschädigenden Folgen für die jeweiligen Betriebe.
Erst unlängst hat die italienische Tourismusministerin Daniela Santanchè mit der Forderung aufhorchen lassen, dass anonyme Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und Lokale verboten werden sollen: „Wir als Regierung müssen die Verantwortung übernehmen und sehen, wie wir eingreifen können. Online-Bewertungen können zu einem unlauteren Marketinginstrument werden. Wir wollen wissen, wer die Bewertungen schreibt“, erklärte die Ministerin. Oft würden nur „vier Wörter“ genügen, um ein Restaurant oder ein Hotel zum Erfolg oder eben in den Ruin zu führen.
Offene Ohren
In Vorarlberg stößt die Forderung aus Italien jedenfalls auf offene Ohren. Für die Wirtschaftskammer-Fachgruppenobmänner Markus Kegele (Hotellerie) und Mike Pansi (Gastronomie) wäre das angedachte Modell auch für Österreich - und im Idealfall sogar EU-weit - anwendbar. Beide möchten jedoch betont wissen, dass Bewertungen grundsätzlich etwas sehr Positives seien: „Bewertungen werden als Benchmark für einen Betrieb gesehen. Allerdings können die anonymen, größtenteils negativen Bewertungen durchaus geschäftsschädigend sein, zumal auch deren Qualität zu wünschen übrig lässt.“
Taten gefordert
Sowohl Pansi und Kegele hoffen nun, dass das Thema seitens der Politik nicht auf die lange Bank geschoben wird, sondern rasch konkrete Taten folgen.
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