15.05.2012 10:47 |

Coup um 4 Uhr früh

Bankomat in Wien-Brigittenau in die Luft gesprengt

Die Serie nimmt einfach kein Ende: In Wien ist am Dienstag erneut ein Bankomat gesprengt worden. Der Coup in der Brigittenau wurde nach Angaben der Polizei gegen 4 Uhr früh verübt. Die unbekannten Täter entkamen mit einem Bargeldbetrag in noch nicht bekannter Höhe.
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Der Bankomat der Bank Austria war an einer Hausmauer in der Adalbert-Stifter-Straße angebracht gewesen. Die Höhe des Gesamtschadens stand laut Polizei vorerst nicht fest. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen.

Erst am Montag war ein Bankomat in Wien-Floridsdorf gesprengt worden. Dieser Coup verlief für die Täter allerdings enttäuschend. Zwar konnten die Kriminellen den Geldautomaten mit einem Gasgemisch "knacken", doch die ohnehin "sehr geringe" Beute wurde durch das integrierte Färbesystem völlig unbrauchbar gemacht. Bei der heutigen Sprengung dürfte nach Angaben der Polizei kein Sicherheitssystem aktiviert worden sein.

Bereits 20 "Angriffe" auf Bankomaten im Jahr 2012
"Wie der gestrige Fall zeigt, haben zielgenaue technische Maßnahmen dieses Institutes enorme Wirkung. Wir von der Polizei wünschen uns eine flächendeckende Anwendung dieser Technik, dann wird - wie in einzelnen anderen europäischen Ländern - diese Kriminalitätsform ausgemerzt sein", so General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts (BK) am Dienstag.

Das BK gab zudem bekannt, das heuer bisher 20 "Angriffe" - davon 16 Versuche - auf Geldautomaten in Österreich verübt worden sind. Die Tatzeiten lagen zumeist an Wochenenden zwischen 0 und 4 Uhr. 2010 wurden 29 Delikte, davon zwölf Versuche, und 2011 insgesamt 25 Delikte, davon 14 Versuche, verübt.

In Summe sind das seit 1. Jänner 2010 insgesamt 74 Angriffe auf Bankomaten. 27 Taten konnten bisher geklärt werden. Im Juni 2011 wurde unter Federführung des Bundeskriminalamts eine Sonderkommission eingerichtet, die sich mit der Bekämpfung dieser Form der Kriminalität beschäftigt. Die insgesamt 16 Kriminalbeamten haben bisher 29 Verdächtige namentlich ausgeforscht und 23 davon festgenommen.

Frankreich, Spanien und Portugal massiv "heimgesucht"
Die Ermittler arbeiten eng mit nationalen und internationalen Sicherheitsbehörden zusammen, Angriffe auf Bankomaten stellen laut BK ein europaweites kriminalpolizeiliches Phänomen dar: Derzeit werden laut Europol Frankreich, Spanien und Portugal massiv von Tätergruppen "heimgesucht", hieß es. Da diese Tätergruppen europaweit agieren, werden sämtliche Tatortspuren (DNA, Fingerabdruckspuren, Werkzeugspuren usw.) und Daten der Täter europaweit abgeklärt. Extra dafür wurde bei Europol ein Kommunikations- und Analysetool, das sogenannte "Operation ATM" errichtet.

Die Täter gehen laut BK immer mit roher Gewalt vor: Die Geräte werden aus der Verankerung gerissen, abtransportiert und dann geöffnet oder an Ort und Stelle aufgeschnitten bzw. aufgebrochen, aufgeschweißt oder aufgesprengt. Besonders wichtig seien bei diesen Delikten präventive Maßnahmen durch die Geldautomaten-Aufsteller, wie beispielsweise bauliche Maßnahmen, die ein Herausreißen wesentlich erschweren. Als sehr wirksames Mittel habe sich die Vorrichtung zur Vernichtung des Bargeldes durch technische Maßnahmen (Farbbomben oder Ähnliches) erwiesen.

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