Deutschland trägt Trauer. Einer der größten Sportstars aus unserem Nachbarland, Franz Beckenbauer, ist im Alter von 78 Jahren verstorben. „Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen - er wird uns allen fehlen“, zeigte sich Weltfußballer Lothar Matthäus (62) bestürzt.
Matthäus war u.a. unter Beckenbauer Kapitän der Weltmeistermannschaft 1990 und auch privat ein enger Freund des „Kaisers“.
„Herausragende Persönlichkeit“
„Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging. Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland. Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes. Franz war eine herausragende Persönlichkeit nicht nur im Fußball, und er genoss weltweite Anerkennung“, ergänzte Matthöus im Gespräch mit der „Bild“.
Beckenbauer lebte seit über zehn Jahren in Salzburg, nachdem er davor in Oberndorf in Tirol (Bezirk Kitzbühel) gewohnt hatte. Beruflich pendelte er weiter nach München.
„Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war“
Beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München wurde Beckenbauer zum Europameister, Weltmeister und Weltstar, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und nach 103 Länderspielen auch zum US-Export bei Cosmos New York, wo er mit Brasiliens Legende Pele spielte. „Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war - plötzlich dunkler, stiller, ärmer“, schrieb sein Herzensklub.
„Er wird uns fehlen“
„Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele ,der Kaiser‘ - auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden“, schrieb Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz auf X.
Söder: „Die Bayern trauern um einen der ihren“
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder trauert um die Sport-Ikone. „Er war ein Ausnahmefußballer, Ausnahmetrainer und ein wunderbarer Mensch, der von allen, die ihn näher kannten, geliebt und geachtet wurde. Weltmeister als Spieler und als Trainer, Vater des Sommermärchens 2006 und Aushängeschild des FC Bayern München - dies alles wird unvergesslich bleiben. Franz Beckenbauer war ein Jahrhundertsportler. Die Bayern trauern um einen der ihren, der Botschafter des Freistaats in der Welt war.“
„Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit“
Rudi Völler, DFB-Direktor der deutschen Nationalmannschaft), sagte zum Ableben Beckenbauers: „Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben.“ Ihre gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft wurden mit dem WM-Titel 1990 in Rom. „Ein Titel, der ohne seine herausragende Trainerleistung nie möglich gewesen wäre“, so Völler. Der „Kaiser“ sei eine Inspiration für mehr als eine Generation gewesen, „er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben“.
Deutsche Fußballklubs sowie nationale und internationale Stars meldeten sich auf X zu Wort:
„Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen. Die Menschen können sagen, sie haben Fußball gesehen zu Zeiten von Franz Beckenbauer. Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte - und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!“, schrieb Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß.
„Danke für alles, lieber Franz!"
Und Ex-Bayern-Vorstandsche fKarl-Heinz Rummenigge ergänzte: „Franz Beckenbauer hat die Geschichte des deutschen Fußballs neu geschrieben und nachhaltig geprägt. Er war mein Kapitän beim FC Bayern, mein Trainer bei der Nationalmannschaft, unser Präsident bei Bayern und in all diesen Rollen nicht nur erfolgreich, sondern einzigartig. Als Persönlichkeit beeindruckte er mit seinem großen Respekt vor allen Menschen - denn vor Franz waren alle gleich. Der deutsche Fußball verliert die größte Persönlichkeit in seiner Geschichte. Wir werden ihn mehr als schmerzlich vermissen. Danke für alles, lieber Franz!“
„Wenn er einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet“
Auch Deutschlands Teamchef Julian Nagelsmann würdigte Beckenbauer: „Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel ,Lichtgestalt des deutschen Fußballs‘ trug er zu Recht. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten.“
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