Vierschanzentournee

Super-Adler Kraft zum Tour-Start in Oberstdorf 3.

Wintersport
29.12.2023 19:20

Topfavorit Stefan Kraft hat seine Anwartschaft auf den „Goldenen Adler“ eindrucksvoll untermauert! Der Überflieger der Saison musste beim Auftaktspringen der 72. Vierschanzentournee in Oberstdorf aber dem Deutschen Andreas Wellinger und Ryoyu Kobayashi aus Japan den Vortritt lassen. 

Bei kniffligen Rückenwind-Verhältnissen landete der Salzburger mit Weiten von 132,5 und 125 Metern 10,4 Punkte hinter Wellinger (139,5/128), der vor 25.500 Fans einen viel umjubelten Heimsieg zelebrierte.

Drei Österreicher in den Top-15
Mannschaftlich sahen sich die zunächst topplatzierten ÖSV-Springer in der Entscheidung nicht vom Wind begünstigt. Mit Jan Hörl (8.), Michael Hayböck (10.) und Manuel Fettner (13.) landeten drei Österreicher in den Top-15, nachdem zur Halbzeit vier unter den ersten acht gelegen waren. Clemens Aigner klassierte sich unmittelbar vor Daniel Tschofenig auf Platz 19. Im prognostizierten Ländermatch Österreich - Deutschland stellten die Gastgeber des ersten Schanzenspektakels auf 1:0.

„Ich bin superglücklich über den dritten Platz!“
Mit seinem 106. Weltcup-Podium konnte Kraft „auf alle Fälle“ leben. „Ich bin superglücklich über den dritten Platz. Die beiden waren heute einfach sehr schwer zu schlagen“, sagte Kraft, dem auf der Schattenbergschanze keine perfekten Sprünge gelangen. „Es war kein Bombensprung dabei, vom Niveau waren sie aber sehr gut“, betonte der 30-Jährige. Im zweiten Durchgang sei er eine Nuance zu spät am Schanzentisch gewesen, im ersten eine Spur zu verkrampft.

„Trotzdem bin ich sehr happy. Ich bin voll dabei und fahre megaglücklich von da weg.“ Der Triumphator von 2014/15 will dennoch mit viel Selbstvertrauen gegen seinen Neujahrs-Fluch in Garmisch-Partenkirchen anspringen. „Die gewisse Lockerheit wünsche ich mir noch, aber ich glaube, dass die von Sprung zu Sprung kommt“, sagte Kraft, der auch 2018 als Dritter für das zuvor letzte österreichische Podium in Oberstdorf gesorgt hatte.

„Es war fast wie in einem Fußball-Stadion!“
Wellinger, Sieger der Qualifikation, genoss indes seinen Triumph im schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer in vollen Zügen. „Es hat extrem viel Spaß gemacht. Die Emotionen sind wahnsinnig hoch und schön“, sagte der 28-Jährige nach seinem sechsten Weltcup-Sieg und dem ersten bei der Tournee. Kraft freute sich für seinen Herausforderer. „Es war fast wie in einem Fußball-Stadion oder einer Disco mit 26.000 Leuten. Es hätte fast wehgetan, wenn ich die Party da gecrasht hätte. Ich bin da sehr empathisch“, sagte Kraft und lachte.

„Vielleicht hat das Quäntchen Glück gefehlt!“
ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl sprach von einer erfüllten Mission. „Die Sprünge waren okay, nicht sehr gut, es passt einmal“, sagte der Tiroler und prognostizierte: „Es wird ein heißer Fight werden.“ Auch Mario Stecher konnte mit dem Ergebnis gut leben. „Wir haben natürlich gewusst, dass es vor diesen fantastischen Fans ein richtiger Hexenkessel wird. Vielleicht hat das Quäntchen Glück gefehlt, aber das kommt wieder zurück“, sagte der Sportliche Leiter der Skispringer im ÖSV.

Das Anwärterfeld auf den Tourneesieg hat sich bereits nach einem Viertel deutlich reduziert. So konnte der norwegische Vorjahressieger Halvor Egner Granerud die erfolgreiche Titelverteidigung bereits nach einem Sprung auf 105,5 Meter abschreiben. Auch andere frühere Gewinner, etwa die Polen Kamil Stoch (17.) und Dawid Kubacki (27.), rissen erheblichen Rückstand auf.

Kraft war mit fünf Weltcup-Siegen in acht Saisonbewerben nach Oberstdorf gereist. Zuletzt war wegen Rückenproblemen Schongang angesagt, beim Auftaktspringen wollte der Quali-Siebente wieder „die Handbremse lösen“. Und hielt trotz tückischen Rückenwindes Wort. Zwar sprang Wellinger zunächst bei besserem Wind und Luken-Vorteil die Tageshöchstweite (139,5) und damit sieben Meter weiter als Kraft. Doch dieser war als Dritter hinter Kobayashi dank der Wind- und Gate-Punkte in Schlagdistanz. Im Finale verteidigte Wellinger seine Führung erfolgreich.

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