Der Franzose Cyprien Sarrazin, eigentlich ein RTL-Spezialist, siegt dank einer sensationellen Fahrt bei der Weltcup-Abfahrt in Bormio! Neun Hundertstel Vorsprung fuhr der Überraschungsmann auf Marco Odermatt (SUI) heraus, schon 1,23 Sekunden waren es auf den drittplatzierten Kanadier Cameron Alexander. Alles überschattet hat allerdings der Sturz von Marco Schwarz.
Der französische Überraschungsmann Sarrazin stahl Marco Odermatt (+0,09) am Donnerstag die Show des ersten Weltcupsieges in der Abfahrt. Der Schweizer übernahm die Gesamtweltcupführung von Schwarz.
Zittern um Schwarz
Der Kärntner landete nach einem Verschneider und heftigem Abflug auf der berüchtigten Stelvio im Fangnetz. TV-Bilder ließen eine Knieverletzung vermuten, laut ÖSV wurde das rechte Knie abgeklärt. Schwarz verließ den Zielraum gestützt von Helfern und wurde vom Hubschrauber abtransportiert. Er war nach schnellen Teilzeiten vielversprechend unterwegs gewesen.
Vincent Kriechmayr steuerte einen vermeintlich beschädigten Ski auf Platz fünf (+2,07 Sek.). Der Vorjahressieger gab wie der ausgeschiedene Norweger Aleksander Aamodt Kilde an, einen Stein erwischt zu haben. „Ich habe mich bei jedem Rechtsschwung durchkämpfen müssen, habe einfach kein Tempo mehr gehabt“, sagte Kriechmayr. „Schade, morgen ist ein neuer Tag.“ Der Super-G habe einen ganz anderen Charakter. „Ich werde mein Bestes geben.“
Hier der Endstand:
Raphael Haaser konnte sich mit Platz 14 in seiner erst zweiten Weltcupabfahrt als Lichtblick einreihen lassen, auch Daniel Danklmaier fuhr als 19. gute Punkte aufs Konto. Anders Daniel Hemetsberger (32.), der nach seiner Fahrt einigermaßen ratlos war. „Ich habe mich reingehaut, was gegangen ist. Ich bin durchs Ziel gefahren und dachte mir, es müsste gepasst haben.“ Otmar Striedinger (40.), Stefan Rieser (43./Debüt) und Stefan Babinsky (43.) lagen außerhalb der Punkteränge mehr als vier Sekunden zurück.
Zu den Geschlagenen gehörte vor dem Super-G am Freitag (11.30 Uhr) auch Bormio-„König“ Dominik Paris. Der siebenfache Stelvio-Sieger aus Südtirol, zuletzt auch Gewinner in Gröden, legte sich auf dem Weg zu einem möglichen Podestplatz zwischenzeitlich in den Schnee.
„Es ist verrückt“
Sarrazin hatte sich mit einer Trainingsbestzeit bereits stark präsentiert und brachte seinen riskanten Stil zu einem zweiten Weltcupsieg auf die Piste. Vor sieben Jahren hatte der 29-jährige ehemalige Riesentorläufer den Parallelriesentorlauf in Alta Badia für sich entschieden. „Ich habe meine beste Fahrt gezeigt. Es ist verrückt, es bedeutet für sehr viel nach all meinen Verletzungen.“
Odermatt wollte sich selbst im ORF-Interview nichts vorwerfen. „Es war die perfekte Fahrt, es ist alles aufgegangen, aber einer war schneller.“ Der drittplatzierte Cameron Alexander (CAN) hatte bereits 1,23 Sekunden Rückstand.
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