Vertriebene getötet?

Israels Armee weist Berichte über Gräuel zurück

Ausland
24.12.2023 15:51

Die israelische Armee hat Berichte über Gräueltaten ihrer Streitkräfte bei einem Krankenhaus im Gazastreifen als Lügen bezeichnet. Das Heer habe nichts mit Leichen zu tun, die beim Kamal Adwan-Krankenhaus in Jabalia im Norden des Gazastreifens entdeckt worden seien, heißt es in einer Mitteilung.

In sozialen Medien sei beispielsweise ein Video verbreitet worden, in dem ein roter Bulldozer angeblich Menschen bei einem Krankenhaus unter sich begräbt. Das Video soll jedoch bereits aus dem Jahr 2013 stammen und nichts mit dem aktuellen Einsatz israelischer Truppen in Jabalia zu tun. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Bereits vor einer Woche hatte der Nachrichtensender Al-Jazeera berichtet, Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Krankenhauses Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch etwa 20 Menschen getötet. Palästinensische Augenzeuginnen und Augenzeugen schilderten, dass die Leichen bereits begrabener Opfer wieder freigelegt und zusammengeschoben worden seien.

Ärzte angeschossen?
Darüber hinaus wiegt ein weiterer Vorwurf schwer. Die israelische Armee soll mehrere Ärztinnen und Ärzte angeschossen haben, obwohl sie diese bereits auf Terroraktivitäten überprüft hätte. Ein Hund des Militärs habe einen Mann im Rollstuhl gebissen, über die Menschen sollen sich die Streitkräfte dann noch lustig gemacht haben.

Ein Teil des Krankenhauses sei durch Beschuss zerstört worden, Kinder und andere Patientinnen sowie Patienten gestorben. Für die verbliebenen Patientinnen und Patienten hat es den Berichten nach kein Trinkwasser, Essen oder Medikamente mehr gegeben.

Waffen in Brutkästen entdeckt
Israels Militär wies die Anschuldigungen zurück. Die Streitkräfte täten alles, um Unbeteiligten nicht zu schaden und hätten sie sowie Verletzte evakuiert, bevor sie in das Krankenhaus vorgedrungen seien. Die Terrororganisation Hamas habe das Gebäude für ihre Aktivitäten missbraucht, etwa 90 Mitglieder sollen festgenommen worden sein. Sogar in Brutkästen habe man Waffen und andere militärische Ausrüstung gefunden, hieß es.

Auslöser des Kriegs im Nahen Osten war das Massaker der Hamas am 7. Oktober. Terroristen drangen in Israel ein, töteten mehr als 1200 Menschen und verschleppten weitere in den Gazastreifen. Das israelische Heer begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Seither wurden laut der Hamas-Gesundheitsbehörde mehr als 20.400 Menschen getötet und mehr als 54.000 verletzt.

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