Lebenszeichen der VP

Umfrage-Fiasko für die FPÖ – Platz 2 ist weit entfernt

Österreich
20.04.2012 17:00
Innenpolitischer Knalleffekt - ausgelöst durch eine brandaktuelle IMAS-Meinungsumfrage über die momentane Stärke der Parlamentsparteien: Danach käme die SPÖ mit 28 Prozent auf Platz eins, dahinter auf Platz zwei die ÖVP mit 24 Prozent und erst dann die FPÖ mit 21 Prozent. Das Überraschende ist für viele politische Beobachter der zweite Platz der ÖVP, denn das heißt, dass man die "Schwarzen" noch lange nicht abschreiben darf.

Eine Erklärung dafür, dass es der ÖVP doch nicht ganz so schlecht geht wie behauptet, ist der Umstand, dass der parlamentarische Korruptions-U-Ausschuss in den Augen der Wähler ein schlechtes Licht auf "die Politik" und nicht nur auf die ÖVP wirft. Einzige Ausnahme sind die Grünen, die laut IMAS auf 14 Prozent Wähleranteil kommen.

Zum Vergleich hier das Ergebnis der Nationalratswahl 2008: SPÖ 29,3 Prozent, ÖVP 26,0 Prozent, FPÖ 17,5 Prozent, BZÖ-Liste Jörg Haider 10,7 Prozent, Grüne 10,4 Prozent.

Pröll kann vor Kraft kaum gehen
So überraschend Platz zwei der ÖVP laut IMAS-Umfrage noch vor den Freiheitlichen für so manche auch erscheinen mag - für Niederösterreichs Landesvater Erwin Pröll kommt das nicht von ungefähr: So wie er in seinem Bundesland landauf, landab "bei den Leuten" sei und sich ihrer Sorgen annehme, werde die ÖVP eben als "verlässlicher Partner" gesehen - und das schlage sich wohl auch in einer bundesweiten Meinungsumfrage zu Buche.

Apropos Erwin Pröll: Dem werden werden die 24 Prozent der ÖVP auf Bundesebene insgeheim wohl nur ein müdes Lächeln entlocken, denn bei der letzten niederösterreichischen Landtagswahl schaffte "seine" ÖVP stolze 54,4 Prozent Wähleranteil.

"Piraten" als neue Kraft am Horizont
Als neue Kraft im innenpolitischen Spektrum Österreichs wird derzeit die in Deutschland relativ erfolgreiche Internetpartei "Die Piraten" gefeiert. Die Basis, auf der die "Piraten" bei uns stehen, ist aber noch dünn, denn mit etwas mehr als 1.800 Stimmen mit einem Mandat in den Innsbrucker Gemeinderat einzuziehen, verdanken sie eher der extrem niedrigen Wahlbeteiligung (unter 50 Prozent) als ihrer eigenen Stärke.

Unterschätzen sollte man die "Piraten" angesichts der monströsen Politikverdrossenheit der Österreicher aber keineswegs: Finden diese politischen Greenhorns eine einigermaßen herzeigbare Galionsfigur, dann erscheint ihr Einzug ins Parlament bei der Wahl 2013 nicht unmöglich.

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