Die Auswärtsreise nach San Sebastian schloss Salzburg mit einem 0:0 gegen Real Sociedad ab. Ob dieser Punkt als Erfolg zu verbuchen ist? Da gehen die Meinungen auseinander.
Ist der Punkt der Bullen im Baskenland ein Erfolg oder nicht. Ein „Pro und Contra“ der „Krone“-Redakteure Christoph Nister und Philip Kirchtag.
Pro: Kritiker eines Besseren belehrt
Was wurde Salzburg in den vergangenen Jahren - auch von uns - kritisiert, wenn die Mannschaft zu viele Gegentore kassierte. Was wurde gejammert, wenn ansehnlicher Fußball gezeigt, aber nicht gepunktet wurde. Diesmal hielten die Bullen die Null, schrieben sie bei einem Topklub aus einer Topliga an.
Das 0:0 ist ohne Zweifel ein Erfolg. Weil die Bullen erneut zahlreiche Leistungsträger vorgeben mussten. Weil die Basken eine Heimmacht sind und nur eines der vergangenen 21 Spiele verloren. Weil die Mozartstädter den Gegner zu überraschen wussten und mit dem Mauern ein neues Stilmittel für sich entdeckten. Und weil Gerhard Struber dafür belohnt wurde, dass er Spieler ins kalte Wasser warf, denen viele Kritiker nicht zugetraut hatten, schwimmen zu können. Sie bewiesen das Gegenteil.
Das bedeutet nicht, dass es keine Luft nach oben gibt. Locker von der Hand geht derzeit wenig. Vielmehr müssen sich die Bullen vieles hart erarbeiten. Wie den Punkt bei Real Sociedad. Vor dem Spiel hätte diesen (fast) jeder mit Handkuss genommen. Nun, wo er errungen wurde, sollte man ihn auch wertschätzen.
Contra: Bullen reden sich die Leistung schön
Keine Frage, das 0:0 in der Champions League bei Real Sociedad darf und muss für Salzburg ein zufriedenstellendes Ergebnis sein. Trotzdem wird der mitgenommene Punkt aus dem Baskenland innerhalb des Vereins etwas zu hoch eingeschätzt.
Die Klubspitze und auch Trainer Gerhard Struber lobten die Mannschaft im Anschluss des Spiels über den grünen Klee. Und das, obwohl die Bullen in den gesamten 90 Minuten nur einmal gefährlich vor das Tor der Gastgeber gekommen sind. Richtig positiv wird neben dem überragenden Alexander Schlager nur die kämpferische Leistung des Meisters in Erinnerung bleiben. Spielerisch konnte man nicht überzeugen, offensiv war man viel zu harmlos.
Dabei trat Real Sociedad aufgrund der klaren Kräfteverhältnisse innerhalb der Gruppe mit einer besseren B-Elf an. Gesetzte Spieler wie der Japaner Kubo oder der spanische Teamspieler Merino saßen zunächst nur auf der Bank, wurden für die Liga geschont. Hätte die Begegnung für die Basken eine höhere Bedeutung gehabt, hätte die Aufstellung anders ausgesehen. Und vermutlich auch das Resultat.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.