Eigentlich war das Thema „Seeviertel“ im Gemeinderat schon durch, nun muss über den neuen Stadtteil aber erneut abggestimmt werden, weil plötzlich ein weiteres Bauvorhaben auftauchte. Die Investoren drängen auf eine Bootsgarage. Ob es im Sadtparlament dafür eine Mehrheit gibt, ist mehr als fraglich.
Hinter dem Bau des Seeviertels in Gmunden steht wieder ein dickes Fragezeichen. Eigentlich hat das Projekt schon den Segen des Gemeinderats. Es wurde von der Soravia-Gruppe auch schon der Öffentlichkeit präsentiert. Bis 2026 hätten auf rund 21.000 Quadratmetern ein Hotel, Geschäfte, Büros und (Luxus-)Wohnungen entstehen sollen.
Die Pläne für die Bootsgarage tauchten erst kürzlich bei der öffentlichen Präsentation des Projektes auf. Sie wurden den Vertretern der Gemeinde bis dahin vorenthalten.
Philipp Wiatschka, Neos-Stadtrat
Bild: Pail Sepp
Nun aber tauchten Pläne für die Errichtung einer Bootsgarage auf, die laut Neos-Stadtrat Philipp Wiatschka mit keinem Wort im Kaufvertrag oder im Flächenwidmungsplan aufscheinen. „Eine Garage ohne Gemeinderatsbeschluss ist somit rechtswidrig, es muss wieder abgestimmt werden“, so der pinke Umweltstadtrat. Das sorgt für Spekulationen, dass das Seeviertel ins Wasser fallen könnte, falls Soravia auf die Bootsgarage besteht, dafür aber keine Mehrheit im Gemeinderat bekommt.
Stadtchef bezweifelt Mehrheit
Eine Zustimmung des Stadtparlaments bezweifelt auch VP-Stadtchef Stefan Krapf, dass das ganze riesige Projekt deshalb kippt, glaubt er aber nicht. „Die Garage ist davon ja nur ein Mosaik-Steinchen.“ Wie die VP abstimmen wird, könne er noch nicht sagen.
SP lehnt Projekt ab
Die SP kündigt ein „Nein“ an. Parteichef Dominik Gessert: „Immer wieder wird nachträglich etwas geändert, es reicht.“ Ähnlich klingt FP-Fraktionschefin Dina Fritz: „Wir sind dagegen. Unsere Geduld ist endenwollend, was nachträgliche Änderungen betrifft, die den Gmundnern nichts bringen.“
Am Bootsliegeplatz droht Kahlschlag
Einen Daumen nach unten wird es wohl auch von den Grünen geben. Am geplanten Bootsliegeplatz droht ein Kahlschlag: „30 Bäume müssten gerodet werden, lediglich sieben würden überleben“, so Wiatschka. Stadtchef Krapf: „Es werden 100 Bäume gepflanzt.“ Die Projektleitung der Soravia-Gruppe war gestern nicht erreichbar.
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