Am Samstag erste Läufe

Bartl im Stress: Ein Umzug jagt den nächsten

Kärnten
08.11.2023 07:04

Kurz, aber intensiv ist die Zeit, in der Krampusse laufen. Erste Läufe starten am Wochenende. Bei den Teufelinnen sind Männer chancenlos...

Laut Kalender kommt der Krampus erst am 5. Dezember, aber so lange wartet er nicht. Kärntens Krampus- und Brauchtumsgruppen nehmen an bis zu 15 Läufen teil - da muss der Kalender weiter auseinandergezogen werden. Schon an diesem Wochenende geht es daher los mit den ersten Läufen.

Startschuss am 11. 11.
Um anderen Events auszuweichen, beschloss man in Maria Rain, am 11.11. den Startschuss zu geben - und der hallt lange nach. Nach dem Lauf von der Volksschule (19 Uhr) zum Sportplatz folgt im Festzelt das Krampustänzchen, für das man die Genehmigung bis vier Uhr morgens bekommen hat. Beim Lauf ist man bis jetzt auch ohne Absperrgitter ausgekommen. Beim Tänzchen sind die Krampusse der 16 teilnehmenden Gruppen schon in zivil. „Im Laufe der Nacht stoßen noch vier Gruppen zu uns“, so Obfrau Chantal Kastrun. Die Maria Rainer nehmen an zehn Läufen teil, allerdings nicht am großen Lauf in Klagenfurt (25.11.). Zu dem Termin ist Krampusderby gegen die Nachbarn aus Köttmannsdorf.

Ebenfalls schon diesen Samstag gibt es das Krampustreiben in Keutschach. Im Schlosspark geht es um 16 Uhr los, danach folgt im Schlossstadel die After-Show-Party. Dahinter steckt mit den Seenteufeln Kärntens einzige Damen-Krampusgruppe, in der Männer keine Chance auf Aufnahme haben. Einige der 18 Damen zwischen 16 und 50 Jahren waren zuvor in gemischten Gruppen. „Wir haben festgestellt, dass mit den Männern nur Theater ist - und Frauen organisieren auch besser“, begründet Obfrau Stefanie Safran.

Monatelange Planung
Genug zu organisieren haben freilich die Altstadtteufel in Althofen, wo am 18. November 1200 Krampusse in 55 Gruppen durch die Kreuzstraße toben. Geplant wurde das seit Februar, denn zahlreiche Genehmigungen sind einzuholen. „Dafür gehört jetzt praktisch jeder Parkplatz uns“, so Oberteufel Bernhard Ettinger.

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Es gibt einige kleinere Gruppen, für die Krampusläufe nur Party sind; mit denen gibt es manchmal Probleme, aber der Großteil will wirklich das Brauchtum pflegen.

Josef Pickl-Hafner, Organisator des Klagenfurter Krampuslaufes

Der Klagenfurter Krampuslauf ist durch seine Zehntausenden Zuschauer der größte. Von den 190 Gruppen, die mitmachen wollten, konnte man nur 40 einladen. „Es dauert sonst zu lange, bis alle von der Landesregierung bis zum Alten Platz durch sind“, so Organisator Josef Pickl-Hafner, der erklärt, wie Krampusse selektiert werden. „Wir wollen Maskenschnitzer aus verschiedensten Gegenden haben. Durch eine Plattform kennt man die Gruppen, die bereits ungut aufgefallen sind, und nimmt die nicht.“

Kettenrasseln im Ausland
Die rund 50 Krampusläufe in Kärnten sind den heimischen Gruppen nicht genug, man absolviert daher sogar Auslandsauftritte. Das größte Kärntner Krampustreffen jenseits der Grenze passiert alljährlich in Pontebba (Italien). Wenn dort beim größten Event der Region am 8. Dezember 35 Gruppen von der Eishalle in die Innenstadt marschieren, stammt davon genau eine, nämlich die „Heimmannschaft“ von Pontebba, aus Italien. Gleich 20 Gruppen kommen dafür in diesem Jahr aus Kärnten.

Lange Strecke im italienischen Pontebba
Stammgast seit 2006 ist die Krampusgruppe Hermagor, die sich bei den Krampuskollegen aus der Partnergemeinde immer sehr wohl fühlt. „Die Atmosphäre dort ist toll, es sind immer unheimlich viele Zuschauer, die sehr angetan sind. Es ist ein Miteinander. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass es da jemals irgendwelche Übergriffe gegen hat“, erzählt Obmann Christian Gelbmann. Da kann man auch wegstecken, dass die Strecke mit 1,5 Kilometer fast dreimal so lang ist wie wie bei Läufen in Kärnten.

Erst den zweiten Pontebba-Start absolvieren die Gurker Domteufel, die auch eine zwölfköpfige Kindergruppe stellen. Obmann Christof Isopp ist von der italienischen Variante angetan. „In Italien gibt es sowas ja nicht so regelmäßig wie bei uns. Da merkt man, dass es für die Leute etwas ganz Besonderes ist.“

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