Die Redaktion musste nicht lange die Köpfe zusammenstecken, um zu wissen: Besser bzw. schlechter wird es diese Woche vermutlich nicht mehr - und so gibt es den Kasperl der Woche statt am Sonntag schon am heutigen Mittwoch. Es ist: Wiener Landesparteisekretärin Barbara Novak (SPÖ).
Gewonnen hat (wieder einmal) die Wiener Landesparteisekretärin Barbara Novak von der SPÖ. Die Schnellrichterin der Sozialdemokratie hat in einem Blitzverfahren nicht nur Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy von allen Verdachtsmomenten rund um seinen dubiosen Kleingartendeal freigesprochen, sondern auch gleich die wahren Bösewichte der Skandale enttarnt – die gemeinen Medien.
Im Wiener Gemeinderat sagte Novak am Montag: „Ich werde mich nicht daran beteiligen, Menschen verfolgen zu lassen durch Medien, indem man irgendwelche Informationen checkt oder Grundbücher scannt oder sonst irgendwie derartiges tut.“
Widmungsopfer
Auf der einen Seite die bösen Redakteurinnen und Redakteure, bis auf die Zähne mit Kugelschreibern bewaffnet. Auf der anderen die armen Widmungsopfer der SPÖ, die sich vor Rechercheanfragen in ihren Kleinvillen am Badesee verstecken müssen. Es kann der Frömmste nicht in Frieden in seinem verdächtig spontan umgewidmeten und vergoldeten Garten leben, wenn es dem bösen Journalisten nicht gefällt. Kennt ja jeder, diesen Spruch.
Ja. Ich glaube, das Wohnen dort ist für viele ein für sie gutes urbanes Modell
Barbara Novak über Gemeindebauten
Es ist übrigens noch nicht lange her, April 2023, da stellte die „Krone“ der Landesparteisekretärin in einem Interview folgende Frage: „Kleine Leute und Eigentum. Sie glauben also, dass die Wiener lieber im Gemeindebau auf Stiege 22 hausen als in einem Eigenheim mit Garten?“ Novaks Antwort: „Ja. Ich glaube, das Wohnen dort ist für viele ein für sie gutes urbanes Modell.“
Fazit heute: Die kleinen Leute in den Gemeindebau, die eigene Partei in das Eigenheim mit Garten. Wenigstens in diesen Siedlungen gibt es sie noch, die absolute Mehrheit der SPÖ.
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