



Aus drei Kasernen wird eine: In Villach entsteht für 370 Millionen Euro das größte Bundesheer-Projekt der Zweiten Republik. Die Abbrucharbeiten starten bereits, der Baubeginn folgt bald.
„Hier entsteht eine neue militärische Heimat für über 1000 Soldatinnen und Soldaten, aber wir errichten hier auch eine Sicherheitsinsel, die im Notfall von Zivil- und Blaulichtorganisationen genutzt werden kann“, erklärt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner beim Spatenstich in der Villacher Hensel-Kaserne. „Auf 88.000 Quadratmetern sind neben Wohn- und Sportbezirk für das Personal, eine Minensuchhalle, eine Brückenlegergrube und ein Übungsplatz für Faltstraßen geplant.“
Die Ministerin bedankt sich auch ausdrücklich bei allen Parteien des Nationalrats, da diese die Finanzierung des Großprojektes beschlossen haben. „Die 370 Millionen Euro sind sehr gut investiertes Geld. Hier werden ideale Arbeitsbedingungen für unsere Soldatinnen und Soldaten geschaffen, aber auch für die Zivilbediensteten“, betont Tanner, die Landeshauptmann Peter Kaiser und dem Villacher Bürgermeister Günther Albel für die gute Zusammenarbeit dankte. „Aber auch bei der Besoldung muss sich noch etwas tun, damit wir das richtige Personal bekommen. Optimale Rahmenbedingungen dienen auch dem Schutz der Bevölkerung.“
Nachhaltiger Boost für Wirtschaft
„Die Investitionen, die hier getätigt werden, haben eine vielfache Wirkung. Sie sind für die, die hier ihre Arbeit im Dienste der Republik verrichten, eine Auszeichnung und eine Wertschätzung“ betont Landeshauptmann Peter Kaiser. „In einer Zeit, die vielfach von Ressourcenknappheit gekennzeichnet ist, schafft die Nachhaltigkeit und geplante Energieautarkie der neuen Kaserne auch einen strategischen Vorteil.“
Kaiser streicht auch die wirtschaftliche Bedeutung des Baus heraus. „Die Wirtschaft wird angekurbelt und es wird viele positive Wirkungen für den Zivilbereich geben“, so der Landeshauptmann. „Daher ist heute einer der schönsten Tage der letzten Jahre für das Bundesland Kärnten, die Stadt Villach und auch für das österreichische Bundesheer. Danke für diese tolle Kooperation, die wir gemeinsam hier vollführen können.“
Kaserne spielt „alle Stückerln“
Villachs Bürgermeister Günther Albel betont beim Spatenstich die große Bedeutung des Bundesheers für die Draustadt. „Villach ist eine Garnisonsstadt mit 65.000 Einwohnern - drei Kasernen sind wohl der beste Beweis. Wir wissen, was wir an den Soldatinnen und Soldaten haben“, so Albel. „Daher sind wir natürlich sehr froh, dass es gelungen ist, diese Großkasernen hier zu etablieren. Und auf gut Kärntnerisch kann man sagen, dass diese alle Stückerln spielt.“
Albel weist auf die Bedeutung der Kaserne als grenznahe Sicherheitsinfrastruktur und modernen Ausbildungs- und Bildungsstandort hin. „Wie das Bundesheer sich um sein Personal kümmert, zeigt, dass auch ein Kindergarten geplant ist. Dieser wird sowohl öffentlich als auch für die Kinder der Soldatinnen und Soldaten sein“ betont der Bürgermeister, der dann einen symbolischen Spaten an die Verteidigungsministerin übergibt. „Die beiden Flächen, die durch das Projekt in der Stadt frei werden, werden wir nachhaltig und klug nutzen, damit es nicht zu noch mehr Versiegelungen kommt.“
Fünf Jahre Bauzeit geplant
Für den Bau der Großkaserne ist eine Bauzeit von gut fünf Jahren geplant. Während die Abbrucharbeiten - der Bauschutt soll vor Ort recycelt und wiederverwendet werden - schon mit dem Spatenstich starten, gibt es für den Baubeginn noch eine kleine Hürde. Eine Zufahrtsstraße von der Bundesstraße zum Areal muss noch bewilligt und gebaut werden. Schon in der nächsten Gemeinderatssitzung in Villach ist diese Thema und soll bis Mitte 2024 fertig sein. Dann geht es auch mit der Großkaserne voll los.
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