Jon Fosse (64)

Literatur-Nobelpreis geht an Wahlösterreicher

Kultur
05.10.2023 13:33

Der Literatur-Nobelpreis 2023 geht an den Norweger Jon Fosse. Das gab die Schwedische Akademie Donnerstagmittag in Stockholm bekannt. Fosse ist zudem Wahlösterreicher. Er hat einen Wohnsitz in Hainburg an der Donau in Niederösterreich.

Jon Fosse wurde 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und wuchs am Hardangerfjord auf. Seine Werke wurden auf Deutsch zunächst mit den Romanen „Melancholie“, „Morgen und Abend“ und „Das ist Alise“ bekannt.

Im Jahr 2015 erhielt er den Literaturpreis des Nordischen Rates - den angesehensten Literaturpreis in Skandinavien - für sein Prosawerk „Trilogie“.

Sein siebenteiliges Opus magnum, beginnend mit dem ersten Band „Der andere Name“, wurde 2020 für den Booker International Prize nominiert. Der Roman gilt als sein Meisterwerk. Der letzte Band, „Ein neuer Name“, stand 2022 auf der Shortlist und brachte ihm die renommiertesten norwegischen Literaturpreise Brageprisen und Kritikerprisen ein.

Vielfach prämierter Autor

2007 war Fosse das Ritterkreuz des französischen Ordre national du Merite verliehen worden, der „Daily Telegraph“ führte Fosse damals an 83. Stelle der 100 größten lebenden Genies. 2010 folgte der hoch dotierte Ibsen-Preis, der von der Regierung in Oslo erstmals an einen Norweger verliehen wurde. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der „Grotte“, einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark. 2022 war er in der Endrunde für den International Booker Prize. Mit dem Literaturnobelpreis ist Fosse endgültig in der Liste der ganz Großen angekommen.

Wohnsitz an der Donau
Fosse ist zudem Wahlösterreicher. Er hat einen Wohnsitz in Hainburg an der Donau in Niederösterreich. So könne seine jüngere Frau, eine Slowakin, im Bedarfsfalle schneller in der Heimat sein. Der Dramatiker schreibt seine Stücke und Prosa auch in Oslo. In den vergangenen Jahren wurde er immer wieder als Kandidat für den Literaturpreis genannt. 

Jon Fosse wird als einer der bedeutendsten zeitgenössischen europäischen Schriftsteller angesehen. Seine mehr als 30 Theaterstücke werden weltweit aufgeführt und haben ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht.

Die Geehrten seit dem Jahr 2004 im Überblick

  • 2023 Jon Fosse (Norwegen)
  • 2022 Annie Ernaux (Frankreich)
  • 2021 Abdulrazak Gurnah (Tansania)
  • 2020 Louise Glück (USA)
  • 2019 Peter Handke (Österreich)
  • 2018 Olga Tokarczuk (Polen; der Preis wurde 2019 nachgeholt)
  • 2017 Kazuo Ishiguro (Großbritannien, in Japan geboren)
  • 2016 Bob Dylan (USA)
  • 2015 Swetlana Alexijewitsch (Belarus)
  • 2014 Patrick Modiano (Frankreich)
  • 2013 Alice Munro (Kanada) 2012 Mo Yan (China)
  • 2011 Tomas Tranströmer (Schweden)
  • 2010 Mario Vargas Llosa (Peru)
  • 2009 Herta Müller (Deutschland)
  • 2008 J.M.G. Le Clézio (Frankreich)
  • 2007 Doris Lessing (Großbritannien)
  • 2006 Orhan Pamuk (Türkei)
  • 2005 Harold Pinter (Großbritannien)
  • 2004 Elfriede Jelinek (Österreich)

Vergeben wurden bereits der Medizin-, der Physik- und der Chemie-Nobelpreis. Auch ein Österreicher ist unter den Preisträgern.

Preis ist mit rund 940.000 Euro dotiert
Der Preis ist heuer mit elf Millionen Schwedischen Kronen (rund 940.000 Euro) dotiert. Die Nobelstiftung hat die Preissumme gegenüber dem Vorjahr um eine Million Kronen angehoben. Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

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