Namen vorab geleakt

Chemie-Nobelpreis geht an drei Quantenforscher

Wissenschaft
04.10.2023 11:49

Der Nobelpreis für Chemie 2023 geht „für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten“ an drei in den USA tätige Quanten-Forscher: Moungi G. Bawendi, Louis E. Brus und Alexei I. Ekimov. Das hat Mittwochmittag die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften (KAV) in Stockholm bekannt gegeben. Die Namen der Preisträger waren aus Versehen geleakt worden.

Quantenpunkte werden unter anderem in modernen Bildschirmen, LED-Lampen und auch in der Tumor-Chirurgie verwendet. Das Trio habe in den 1980er- und 1990er-Jahren wichtige Grundlagen für diesen Bereich der Nanotechnologie geschaffen, begründete die KAV ihre Entscheidung.

Einzigartige physikalische Eigenschaften
Die auch künstliche Atome genannten Strukturen sind winzig klein und haben sehr einzigartige physikalische Eigenschaften. Sie sind für den Einsatz in der sogenannten Optoelektronik interessant, beispielsweise in Displays, Fotovoltaik-Anlagen und in Quantencomputern.

Eine Besonderheit ist grob gesagt, dass sich Elektronen innerhalb der Quantenpunkte nur sehr eingeschränkt bewegen können. Dadurch werden viele Eigenschaften der Quantenpunkte abhängig von ihrer Größe. Das macht die Strukturen zum idealen System, um grundlegende quantenmechanische Effekte zu erforschen.

Namen der Preisträger versehentlich geleakt
Die Namen der Preisträger seien am Morgen in einer per Mail verschickten Pressemitteilung - rund vier Stunden vor der eigentlichen Bekanntgabe - preisgegeben worden, hatten zuvor unter anderem der Rundfunksender SVT sowie die Zeitungen „Dagens Nyheter“ und „Aftonbladet“ berichtet.

Im Vorjahr ging die Auszeichnung an die beiden US-Forscher Carolyn R. Bertozzi und Barry Sharpless sowie ihren dänischen Kollegen Morten Meldal. Sie wurden „für die Entwicklung der Click-Chemie und der bioorthogonalen Chemie“ ausgezeichnet, für die Akademie ein „geniales Werkzeug zum Bau von Molekülen“. Für Sharpless war es bereits der zweite Chemie-Nobelpreis nach 2001.

Nobelpreis für Physik ging nach Österreich
Am Dienstag waren die Nobelpreisträger für Physik bekannt gegeben worden. Der ungarisch-österreichische Forscher und Hochschullehrer Ferenc Krausz erhielt die Auszeichnung für seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Attosekundenphysik (eine Attosekunde ist ein das Milliardstel einer Milliardstelsekunde, Anm.).

Nach den Wissenschaftspreisen wird wie gewohnt am Donnerstag der Literatur-Nobelpreis vergeben, am Freitag folgt der dann Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet am kommenden Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften - die einzige, die nicht im Testament des schwedischen Erfinders Alfred Nobel vorgesehen war.

Preis ist mit rund 940.000 Euro dotiert
Der Preis ist heuer mit elf Millionen Schwedischen Kronen (rund 940.000 Euro) dotiert. Die Nobelstiftung hat die Preissumme gegenüber dem Vorjahr um eine Million Kronen angehoben. Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

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