Eine neue Ära beginnt im Westen der Hauptstadt. Der Tag, als sich WEST WIEN nach 30-jähriger Durststrecke vergangenen Juni erstmals wieder zum Handballmeister krönen konnte, bedeute für die „Glorreichen Sieben“ aufgrund finanzieller Probleme zugleich das Ende in der HLA (Handball Liga Austria). In der zweiten Liga, der „HLA Challenge“, macht sich der Verein nun mit einem jungen Kader und neuer Klubführung auf den Weg zurück nach oben.
Zwei Spiele, zwei Siege. Die bisherige Bilanz WEST WIENs macht deutlich, wo es hingehen soll: ganz nach oben. Eine Mischung aus übergebliebenen Meistern wie Andreas Dräger, Paul Pfeifer oder Matthias Wegerer und neuen Namen aus dem Nachwuchs verschreibt sich in der Saison 2023/24 dem Ziel, den Traditionsverein erneut triumphieren zu lassen. So weit läuft die Mission nach Plan, auf den fulminanten 34:17-Auftaktsieg gegen Perchtoldsdorf folgte ein 31:29 gegen den Stadtrivalen Fivers 2.
„Durchwegs richtig gute Charaktere“
Mit Roland Marouschek nimmt ein alter Bekannter auf der Trainerbank Platz. Eine ungeplante Aufgabe, und dennoch eine, die der ehemalige Nationalteam-Coach „gerne und mit Freude“ annimmt. Das vergleichsweise junge Durchschnittsalter seiner Spieler sieht der 60-Jährige keineswegs als Nachteil: „Die Mannschaft ist ambitioniert und talentiert. Und durchwegs richtig gute Charaktere. Der Rest ist Arbeit und Zeit …“
Das Ziel bleibt für Trainer wie Spieler dasselbe. „Wir wollen unbedingt und so bald wie möglich wieder erstklassig sein. Falls uns das heuer noch nicht gelingt, werden wir es im nächsten Jahr wieder versuchen.“ Dennoch weiß Marouschek: „Eine Meisterschaft zu gewinnen braucht neben Potenzial und guter Arbeit auch ein wenig Glück, da müssen einige Faktoren zusammenspielen, wenige Verletzungen passieren und auch unser Umfeld ‚funktionieren‘. Wir sind überzeugt davon, dass wir eine nächste tolle WEST-WIEN-Generation aufbauen werden und sehen auch, dass noch einige aus dem Jugendbereich nachkommen können.“
„War wichtig, uns kennenzulernen“
Einer, der weiß, wie es sich anfühlt, in der obersten Liga des Landes zu spielen, diese sogar zu gewinnen, ist Paul Pfeifer. In einem weitgehend neuen Umfeld nimmt der Rückraumspieler die Herausforderung HLA Challenge gerne an. „In der Vorbereitung war es sehr wichtig, uns gut kennenzulernen und einzuspielen. Der Trainingsumfang und vor allem die Intensität haben sich jedoch kaum verändert. Wir haben junge, schnelle und sehr motivierte Spieler und versuchen in jedem Training wie Match voll aufs Gas zu drücken“, so Pfeifer.
Mit Erfolg, bislang mussten die Grünen keinen einzigen Zähler abgeben, auf den Lorbeeren ausruhen wolle sich jedoch niemand. „Phasenweise haben wir noch nicht so gespielt, wie wir uns das vorstellen. Doch wenn wir uns so weiterentwickeln, wie wir das die letzten Wochen getan haben, werden wir auf jeden Fall oben mitspielen.“ Und wer weiß - vielleicht dürfen die „Glorreichen Sieben“ ja schon bald wieder HLA-Luft schnuppern …
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