Bizarrer Erbstreit

Helmut Berger: „Witwe“ verlangt posthum Unterhalt

Adabei Österreich
28.08.2023 08:31

Der Erbstreit um den im Mai verstorbenen Helmut Berger wird immer bizarrer: Jetzt fordert seine angebliche Witwe Francesca Guidato vor dem Salzburger Verlassenschafts-Gericht, dass ihr aus dem Erbe ihres Mannes ein monatlicher Unterhalt zu zahlen sei. 

Guidato, die den österreichischen Schauspieler laut eigener Aussage 1994 geheiratet hatte, beruft sich dabei auf das Urteil eines italienischen Gerichts, das ihr 2015 angeblich über 500.000 Euro nachträgliche Unterhaltszahlungen von Helmut Berger zugesprochen hatte, berichtete die „Bild“.

„Für ihn war sie eine Schmarotzerin“
Das Urteil wurde nie umgesetzt - weil Berger auch gar nicht über eine solche Summe verfügte. Tatsächlich habe er, wie es heißt, zum Schluss für seine Unterkunft in der Seniorenresidenz, in der er seit 2016 lebte, eine Ausgleichszulage vom Staat bekommen.

Helmut Bergers angebliche Witwe verlangt nun posthum Unterhalt von dem Schauspieler. (Bild: (c) www.VIENNAREPORT.at)
Helmut Bergers angebliche Witwe verlangt nun posthum Unterhalt von dem Schauspieler.

Nach Bergers Tod war Guidato plötzlich bei dessen Trauerfeier aufgetaucht und hatte als Ehefrau ihren Erbanteil gefordert. Die Sterbeurkunde, die der „Krone“ vorlag, bewies jedoch: Berger war nicht verheiratet. Die Testamentseröffnung soll im September erfolgen.

„Frau Guidato war immer nur auf das Geld von Helmut Berger aus“, ärgerte sich eine Vertraute Bergers im Gespräch mit der „Bild“ über die neuen Forderungen der Italienerin. „Und weil sie nicht im Testament bedacht ist, versucht sie es jetzt über Unterhaltszahlungen. Das ist einfach nur unverfroren! Zu Lebzeiten hätte Helmut ihr nie auch nur einen Cent gezahlt. Für ihn war sie eine Schmarotzerin, mit der er nichts mehr zu tun haben wollte.“

Berger starb kurz vor 79. Geburtstag
Helmut Berger, der einst als schönster Mann der Welt galt, starb im Mai wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag „friedlich, aber dennoch unerwartet“ in Salzburg.

Den Durchbruch schaffte Berger mit seinen Rollen in „Die Verdammten“ (1969) und „Ludwig II.“ (1972), für erstere wurde er für den Golden Globe als bester Nachwuchsschauspieler nominiert. Bei beiden Filmen führte Visconti Regie. Der 38 Jahre ältere Italiener wurde sein Lebensgefährte und „Vaterersatz“. Berger personifizierte den sexuellen Tabubruch im europäischen Kino. So wurde er insbesondere für seine Darstellung narzisstischer und bisexueller Figuren bekannt.

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